Schlagwort-Archiv: Roden

21.09.2024 Wanderung zu den noch bestehenden Bunkeranlagen in Roden

Es ist faszinierend, dass in Roden noch einige der Bunkeranlagen aus der Zeit des Westwalls erhalten geblieben sind. Der Westwall, auch als “Siegfried-Linie” bekannt, war eine Verteidigungslinie, die während des Zweiten Weltkriegs entlang der deutschen Westgrenze errichtet wurde. Im Saarland erstreckte sich der Westwall in einem weiten Bogen von Oberwürzbach über St. Ingbert nach Lebach und weiter bis zur Saar bei Dillingen. Später wurde er auch um Saarbrücken und Aachen erweitert1.

Einige der Bunker in Roden sind heute steinerne Zeitzeugen und erinnern an diese bewegte Geschichte. Die Stahlkuppeln, von denen einige bunt angemalt sind, zieren heute verschiedene Spielplätze. Andere Bunker sind im Wald versteckt. Es ist bedauerlich, dass viele Menschen heutzutage nicht mehr die ursprüngliche Funktion dieser Bunker kennen.

Die Wanderung zu diesen Anlagen, die von Johannes Dräger, der den Museumsbunker WH 20 in Pachten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat, geführt wird, bietet eine großartige Gelegenheit, mehr über die Geschichte dieser Zeitzeugen zu erfahren. Es ist sicherlich interessant, die Bunker vor Ort zu erkunden und Fragen zu stellen. Die Idee, Fahrgemeinschaften zu bilden, um die größeren Entfernungen zu bewältigen, ist ebenfalls praktisch.

Treffpunkt: 15.00 Uhr Haupteingang Friedhof Roden

Wenn Sie an der Wanderung teilnehmen, wünschen wir Ihnen viel Spaß und eine lehrreiche Erfahrung!

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VdK Sommerfest im Thelengarten Roden

Das Sommerfest des VdK fand im Rodener Thelengarten statt. Schirmherr der Veranstaltung war der Saarlouiser Bürgermeister Carsten Quirin.

Bei strahlendem Sonnenschein genossen die Besucher abn 15.00 Uhr ein buntes Programm mit Musik, Essen und Aktivitäten für Jung und Alt. Solche Feste stärken die Gemeinschaft und bieten eine Gelegenheit, sichzu vernetzen und auszutauschen

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Gründungsmitglied von Rodena Theo Speicher ist verstorben

In großer Trauer nehmen wir Abschied von unserem ältesten und Gründungsmitglied Theo Speicher, der am 16. Juni im Alter von 99 Jahren verstorben ist. Er wurde sehr geschätzt und war beliebt wegen seiner freundlichen und offenen Art. Sein Engagement und seine Leidenschaft für die Geschichte von Roden haben den Heimatkundeverein maßgeblich geprägt.

Mit großer Leidenschaft engagierte er sich für die Geschichte seines Heimatortes Roden und hatte trotz seines hohen Alters sehr viel über die damalige Zeit zu berichten, was auch den bisher veröffentlichten Publikationen zu entnehmen ist. Wir haben ihn als ein sehr engagiertes, zuverlässiges und stets vorbildliches Mitglied schätzen gelernt.

Seiner Persönlichkeit hat unser Verein sehr viel zu verdanken. Wir werden ihn als einen visionären Menschen in ehrender Erinnerung behalten, der den Rodener Heimatkundeverein Rodena in Zeiten großer Herausforderungen entscheidend geprägt hat.

Wir verlieren mit Theo nicht nur unser ältestes Vereinsmitglied, sondern auch einen dem Verein stets sehr verbundenen Menschen und Freund. Wir danken dem Verstorbenen für seine langjährigen, verdienstvollen Tätigkeiten zum Wohle unseres Vereins.

Unser ganzes Mitgefühl und die aufrichtige Anteilnahme gelten den Hinterbliebenen

Im Namen des Vorstandes und den Mitgliedern des Rodena Heimatkundevereins Roden

Rosa-Maria Kiefer-Paulus, Vorsitzende

Buchvorstellung des neuen Rodena Buches „Rodener erzählen von vergangen Tagen“

Nach der Begrüßung der Gäste durch die Vorsitzende des Rodena Heimatkundevereines Rosa-Maria Kiefer-Paulus und den Grußworten von Bernd Valentin, 1. Beigeordneter des Landkreises Saarlouis, Oberbürgermeister Peter Demmer und Bürgermeister Carsten Quirin lasen die Landtagsabgeordneten und Oberbürgerskandidaten Florien Schäfer SPD und Marc Speicher CDU jeweils eine Episode aus dem Buch vor.
Danach kam man zu gemütlichen Teil des Abends wo ein kostenloses Buffet inkl. Getränke zum Verweilen einlud. Eine sehr gelungene Veranstaltung!

Das Buch kann zum Preis von € 16,00 erworben werden bei: Postfiliale Roden, Lindenstr., Salon Gabi, Thirionsstr. 22, Roden, Cafe Herz und Hand, Donatuszentrum Roden, Schulstr. 7, Stefan Seiwert Handy Nr. +49 15170571188, Heißmangel Reiter, Heiligenstr. 21. Roden

DIE RODENER ZIEGELEI

(Walter Schmolenksky)
Ein untergegangener Industriezweig

Bis in die 1960-iger Jahre befand sich hinter der Häuserzeile der früheren Schnapsbrennerei Follmann und dem Rodener Vereinslokal Birtel in der Herrenstraße, auf dem Gelände der alten Lohmühle am Ellbach, die Ziegelei Ehl-Stein.

Das Betriebsgelände konnte seinerzeit sowohl von der Herrenstraße aus, über eine kleine Brücke am Ellbach, als auch von der heutigen Straße Zur Saarmühle erreicht werden. An der Brücke über den Ellbach stand ein kleines Bürogebäude, in dem sich die Stechuhren für die wenigen Betriebsangehörigen befanden. Zum Schichtbeginn und zum Schicht ende, sowie zu den Pausen für die Arbeiter, ertönte ein weithin hörbarer Sirenenton. Viele Bauern richteten auch ihr Tagwerk in Wiesen und Feldern nach der Sirene aus.

In den Wiesen am Unterlauf des Ellbaches wurden um 1750 die Lohgruben für die Gerber ausgehoben. Dabei stieß man auf ergiebige fette Lehmschichten, das Material für die spätere Ziegelei. Es dauerte allerdings weitere hundert Jahre bis in der Fabrik um 1880 die ersten noch von Hand geformten Dach- und Mauerziegel gebrannt wurden, die später maschinell und in großen Stückzahlen hergestellt wurden. Dabei handelte es sich im wesentlichen um Backsteine sowie Herz- und Doppelfalzziegel.
Vor der maschinellen Produktion wurden anfangs in kleinen einfachen Brennöfen, die zum Teil noch im Freien standen, Mauer- und Ofen- rohrrosetten geformt und gebrannt. Für vornehme Häuser soll damals eigens ein aus Mettlach stammender, künstlerisch veranlagter Arbeiter, kunstvolle Palmetten zur Gartengestaltung sowie Wand- und Decken- friese geformt haben. [1]

Neben dem großen Werksgebäude, in dem sich die für die Produktion erforderlichen Brennöfen und Pressen befanden, überragte der hohe Schornstein über viele Jahre das Fabrikgelände und wirkte im Dorfbild wie ein Wahrzeichen für Arbeit und Aufbau. Auf den Freiflächen und in den angrenzenden Wiesen standen aneinandergereiht die vielen Freilufttrockner, unter denen die aus einem Lehm- Tongemisch geform- ten Mauersteine und Dachziegel gelagert und zunächst vor getrocknet wurden, um sie später brennen zu können. Die Lage war ideal, weil von den Höhen des Gaues und des Limberges ständig die Fallwinde über die Saarwiesen strichen. Die zum Betrieb gehörende Maukanlage hatte man wegen des strengen Geruches ein wenig abseits angelegt (vermutlich ist hiervon der Ausdruck „Mauken“ für stinkende Füße abgeleitet).

Annähernd achtzig Jahre, bis zur Schließung im Jahre 1965, gab die Ziegelei einigen Menschen in Roden Arbeit und Brot.

Roden wurde in früher Zeit häufig von Feuersbrünste heimgesucht. Besonders schlimme Brände gab es in den Jahren 1752 und 1820 bei denen, so die Überlieferungen, fast die Hälfte aller Häuser im Ort dem Feuer zum Opfer fielen. Bis gegen 1900 waren in und um Roden noch viele Häuser aus Holz und Lehm gebaut und die Dächer waren mit Stroh eindeckt. Feste, nicht brennbare Bedachungen, waren daher sehr nachgefragt und sicherten in den Anfängen dem Betrieb die Auftrags- lage.

Ihre Blütezeit erreichte die Fabrik allerdings in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg. Bedingt durch die immensen Kriegszerstörungen herrschte eine große Nachfrage nach Baumaterial. In jenen Jahren arbeiteten in der Fabrik neben einer Stammbelegschaft gelegentlich auch Rodener Frauen und Männer unentgeltlich, das heißt; statt Geld gab es Ziegel und Mauersteine, mit denen sie ihre zerstörten Häuser wieder aufbauen konnten.

Zur Ziegelei gehörte die Lehmkaul, die sich in der Wiesengemarkung „In der Au“, etwa am Ende der heutigen Straße „Zur Saarmühle“ befand. In der Dorfsprache hieß die Lehmkaul nur „Dietes Loch“, benannt nach dem Eigentümer, die Familie Diete. Die Kaul hatte in etwa die Ausmaße eines halben Fußballfeldes und war an einigen Stellen mehrere Meter tief. Hier wurde der Lehm abgebaut. In der Lehmkaul ist man beim Abbau seinerzeit auf Rundhölzer und auf die Überreste eines Menschen und eines Pferdes gestoßen. Auf diesen Fund bin ich in meiner Erzählung zum „Dreissigjährigen Krieg“ etwas näher eingegangen.

In den Anfängen ist der Lehm noch mühevoll von Hand gestochen und unter großen Anstrengungen mit Hand- und Pferdewagen in die nahegelegene Ziegelei gekarrt worden. Zum Transport stellten damals die Rodener Bauern im Wechsel ihre Pferdegespanne zur Verfügung. Später wurde der Rohstoff mit einem Schaufelbagger gefördert und auf einer Feldbahn auf Loren in den Betrieb transportiert. Ein Fortschritt, der die Arbeit von Mensch und Tier doch wesentlich erleichterte.

Mit Grundwasser gefüllt, bildete sich im Laufe der Zeit in der Lehmgrube ein kleiner See mit einer vielfältigen Ufervegetation aus seltenen Schilf- und Sumpfpflanzen. Ein einzigartiges Biotop, in dem sich durch die häufigen Überflutungen von Saar und Ellbach auch eine artenreiche Fauna entwickeln konnte. Neben Forellen und anderen Edelfischen wurden selbst Krebse gefangen.
Heute ist von der ehemaligen Ziegelei nichts mehr zu sehen. Das Werksgebäude ist verschwunden, die Fabrik nur noch Geschichte. Wo früher die Brennöfen glühten und der hohe Schornstein rauchte, wo Rodener Männer und Frauen schwere Arbeiten verrichteten, stehen jetzt Wohngebäude. Auch die Lehmkaul und der kleine See mit der reichen Flora und Fauna sind verschwunden. Zugeschüttet und mit Gras überwachsen, deutet nur noch eine kleine Mulde in den Wiesen auf „Dietes Loch“, die Lehmkaul hin.

Geblieben ist von alledem nur die Erinnerung an ein Stück altes  Roden

Rodener erzählen vom alten Roden, Roden im 21. Jahrhundert

17. April 2024 um 16.30 Uhr Veranstaltung im Thelengarten
Alt werden in Roden bedeutet nicht nur das Älterwerden, sondern auch die Chance, in einem vertrauten Umfeld zu leben, das einst ihre Heimat war.
Die Bewohner von Roden teilen ihre Erinnerungen an das Dorfleben, das sich im Laufe der Jahre gewandelt hat. Von Straßen und Plätzen bis hin zu den Begegnungen mit Nachbarn und Freunden – jeder hat eine Geschichte zu erzählen.
Florian Schäfer
Roden im 21. Jahrhundert: Visionen für 2030
Die Diskussion über die Zukunft von Roden ist lebhaft. Den Fragen der Bürger stellen sich die Landtagsabgeordneten Florian Schäfer SPD und Marc Speicher CDU sowie weitere Oberbürgermeisterkanidaten.

Marc Speicher

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 17. April 2024 um 16.30 Uhr in einem Zelt im Thelengarten, Roden statt und Bürgermeister Carsten Quirin wird ein Grußwort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung richten. Alle interessierten Bürger sind herzlich eingeladen, ihre Ideen und Visionen einzubringen und gemeinsam an der Gestaltung des Rodens von morgen zu arbeiten.

Filmvortrag 1000 Jahrfeier Pfarrei Roden – Umzug „Roden im Wandel der Zeit“

1950 bestand die Pfarrei Roden 1000 Jahre. Ursprünglich sollte die Geburtstagsfeier 1951 stattfinden. Die Ausbreitung der Kinderlähmung veranlastete die damalige Regierung unter Johannes Hoffmann alle Feste im Saarland abzusagen. Man verlegte die Feierlichkeiten auf 1952.

Die Festlichkeiten fanden in der Zeit vom 21. bis 30. Juni 1952 statt. Alle Rodener Ortsvereine nahmen an dem Umzug durch den Ort, der unter dem Motto „Roden im Wandel der Zeit“ stattfand, teil. Im Schulhof der Römerbergschule wurde von der Kolpingfamilie und der Katholischen Jugend das Schauspiel „Jedermann“ aufgeführt.

Termin: Donnerstag, den 14. März, 15.30 Uhr, Donatuszentrum Roden, Schulstraße 7

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Anfrage von Anja Walker

Wir haben eine Anfrage von Anja Walker, die den Lebensweg ihrer Mutter recherchiert, erhalten. Der damalige Freund ihrer Mutter Werner J. Giese war Schankwirt und kam aus Roden. Das war in den Jahren 1967/1968. Die Mutter wohne damals im Konverter Dillingen und arbeitete auch dort. Die beiden zogen dann nach Völklingen wo er in der Bismarkstr. 3 für 5 Monate eine Gastwirtschaft betrieb. Im August 1968 trennten sich die beiden und er zog nach Hülzweiler wo er vor Jahren verstorben ist. Kannte jemand Werner J. Giese und hatte er in Roden eine Wirtschaft?

Der „Maiworms Hannes“

Walter Schmolensky
Eine Erzählung aus der Nachkriegszeit
Angeregt durch die vielen Presseberichte über das „Bundeshäuschen“ in Bonn, einem Getränke-
und Zeitungskiosk aus den 1950iger Jahren, den man inzwischen sogar unter Denkmalschutz gestellt hat, erinnerte ich mich daran, dass es in Roden einen ähnlichen Kiosk gab. Das Holzbüdchen stand auf dem Bahnhofsvorplatz, und zwar an der Straßenbahnhaltestelle der Linie 1. Was das Bundeshäuschen für die Abgeordneten und Minister in Bonn war, die hier ihre Zeitungen und Tabakwaren kaufen, war für die Rodener der Verkaufskiosk am Bahnhof. Zugegeben: Das Holzhäuschen mit dem Bundeshäuschen in Bonn zu vergleichen dürfte ein wenig weit hergeholt sein und ich räume gerne ein, dass es in Roden sicherlich bedeutendere Bauwerke gibt, über die es sich eher lohnen würde zu berichten. Dennoch möchte ich diesem kleinen Zeitungs- und Verkaufsstand aus den späten Nachkriegsjahren, insbesondere seinem Betreiber, einem Rodener Original, dem „Maiworms Hannes“, ein paar Zeilen widmen:
Das kleine, aus Restfarben weiß-blau gestrichene Holzbüdchen mit der farbigen Werbung für allerlei Süssigkeiten und den bunten Zeitschriften, war für uns Kinder ein farbenfroher Anblick auf dem ansonsten von Ruinen und grauen Wohnblocks umgebenen Bahnhofsvorplatz. Oft umlagerten wir Kinder den Kiosk und betrachteten die bunten Auslagen hinter den kleinen Butzenscheiben bis der Hannes es leid war und uns verscheuchte. Hochglanzmagazine der Schönen und Reichen, Illustrierte mit Aufnahmen ausländischer Schauspieler und Sportler zogen uns magisch an. Für uns Kinder und Jugendliche eine unerreichbare Welt. Unsere kleine Welt war die Welt der Süßigkeiten, der Meckos und Lollys, sowie die damaligen Comic`s: Akim, Sigurd, Tarzan, Phantom und die unsterbliche Mickey Maus.
Obwohl der Hannes meist mürrisch und griesgrämig war, steckte er uns ab und an ein paar Guuzia (Bonbons) zu oder schenkte uns ein altes, abgegriffenes Comicheft. So ganz selbstlos tat es das alte Schlitzohr allerdings nicht. Er wusste nämlich genau, dass wir die wenigen Francs, die wir beim Altmaterialsammeln einnahmen, wieder bei ihm ausgaben. Mit einigen von uns hatte er ein Abkommen geschlossen – heute sagt man wohl „Deal“ dazu. Für Comics, die wir gelesen und sauber zurückgaben, erstattete er uns den halben Kaufpreis, um sie anschließend wieder zum vollen Preis zu verkaufen. Waren die abgegriffenen Hefte einfach nicht mehr zu verkaufen, dann verlieh er sie noch für ein paar Franc, bis sie schließlich auseinanderfielen. Nicht nur uns Kinder hatte er mit dieser Masche an sich gebunden; nein, auch Erwachsene gingen ihm auf den Leim.
Bei schönem Wetter saß der Hannes meist vor seinem Büdchen. Oft saßen ein paar Rentner auf ihren mitgebrachten Klappstühlen mit in der Runde. Dabei rauchten sie ihre Selbstgedrehten aus getrockneten Tabakblättern (Gewel s. unten!) und tranken dazu ihr Gläschen selbst gebrannten Schnaps. Ab und an spendierte der Hannes aus seinem Bestand eine nachtschwarze Originalzigarette der Marken: Puck und Rotfuchs oder seine Hausmarke. Dies geschah nicht ohne Hintergedanken:
Der alte Fuchs drehte nämlich auf einer eigens von ihm entwickelten Maschine aus dem minderwertigen Gewel, dem er eine Prise hochwertigen Tabaks beimischte, erstaunlich runde und fest gedrehte Zigaretten, die er unter der Hand als seine Hausmmarke unter die Leute brachte. So war er, der Maiworms Hannes, ein Schlitzohr, ein Rodener Original.
Die Nachkriegsjahre neigten sich ihrem Ende zu und der Hannes bekam Konkurrenz. In der Bahnhofshalle wurde ein neuer Kiosk eröffnet und immer mehr Geschäfte führten Zeitschriften und Tabakwaren. Und eines Tages, fast über Nacht, waren der Hannes und sein buntes Holzbüdchen am Bahnhof verschwunden und damit ein Stück Rodener Nachkriegsgeschichte.
Anmerkung:
„Gewel“, Bezeichnung für selbst angepflanzten Tabak in der Nachkriegszeit, der nach der Ernte in der Regel am Hausgiebel zum trocknen aufgehangen wurde. „Gewel“, also abgeleitet von Giebel und wohl von der gelben Farbe der Tabakblätter.