Alle Beiträge von Rosa-Maria Kiefer-Paulus

Erleuchten Sie mit uns die Adventszeit!

In diesem Jahr verwandelt sich unsere Siedlung in einen ganz besonderen, „lebendigen“ Adventskalender. An jedem der vier Adventssonntage öffnet sich ein neues, magisches Fenster in einem anderen Haus und lädt uns ein, innezuhalten und uns auf das Weihnachtsfest einzustimmen.
Jede teilnehmende Familie gestaltet eines ihrer Fenster mit schwarzer Pappe und einem liebevollen Scherenschnitt, der von innen beleuchtet wird. Gemeinsam bilden diese Fenster eine stimmungsvolle Lichterkette durch unsere Nachbarschaft, die uns durch die Adventszeit begleitet.
Unsere Reise durch die Adventssonntage:
Jeder Sonntag steht unter einem eigenen, inspirierenden Motto, das uns auf eine kleine Gedankenreise mitnimmt:
2. Advent: „…kann auch zu…“
Das Samenkorn ist gewachsen. Das zweite Fenster zeigt uns, dass aus diesem kleinen Anfang etwas entstehen kann. Es ist die Zeit der Möglichkeiten, die uns zeigt: Veränderung ist möglich.
Seien Sie dabei!
Machen Sie einen Spaziergang durch die Rodener Siedlung und lassen Sie sich von den beleuchteten Fenstern verzaubern. Genießen Sie diese besinnliche Zeit des Miteinanders und der Vorfreude.
Wir treffen uns um : 16.30 Uhr 1. Advent, Annastr. 2 Fam. Burkel
2. Advent, Wasserwerkstr. 20 Fam. Schmidt
zum Glühweintrinken mit Weihnachtsmusik, Kinderpunsch und selbstgemachtem kostenlosen Gebäck!
Preis Glühweinbecher € 1,00
Kinderpunschbecher € 0,50

Das magische Fenster in der Annastraße

Am ersten Adventssonntag verwandelte sich die Rodener Siedlung in einen Ort voller Zauber. Der „Lebendige Adventskalender“ enthüllte sein erstes, strahlendes Geheimnis im Herzen der Annastraße, bei Familie Burkel.
Fernab vom vorweihnachtlichen Trubel lud dieses besondere Fenster dazu ein, innezuhalten und die wahre Magie der besinnlichsten Zeit des Jahres zu erfahren. Zu sehen war die filigrane Illustration eines winzigen Samenkorns.
Diese schlichte Darstellung erinnerte alle Gäste an eine tiefe Wahrheit: Auch das Größte und Mächtigste hat seinen Ursprung im Kleinen – ob ein zarter Gedanke, ein verheißungsvoller Hoffnungsschimmer oder ein winziger Funke Licht.
Der Nachmittag war erfüllt von Klängen weihnachtlicher Musik. Trotz des unfreundlichen Wetters sorgten duftender Glühwein und köstliches Gebäck für eine warmherzige Atmosphäre. Es war ein wunderbarer Auftakt in den Advent, geprägt von schönen Momenten und anregenden Gesprächen, der uns alle dem Weihnachtsfest ein Stück näherbrachte.

Stolperstein-Verlegung in Beaumarais: Gedenken an Opfer der NS-Zeit

Am Donnerstagnachmittag fand in Beaumarais die fünfte – Verlegung von Stolpersteinen statt. Zahlreiche Interessierte verfolgten das stille Gedenken vor Ort.
Die Zeremonie wurde feierlich durch eine Ansprache von Oberbürgermeister Marc Speicher eingeleitet. Mitglieder des Vereins für Mundart und Geschichte Beaumarais trugen im Anschluss bewegende Biografien der Opfer vor und legten zum Gedenken Rosen nieder. Helga Koster begleitete die Verlegung mit dem Vortrag passender Gedichte. Den Abschluss bildete die Ansprache von Bürgermeister Carsten Quirin.
Saarlouis besaß einst die fünftgrößte jüdische Gemeinde im Südwesten Deutschlands und Im Jahr 1933 zählte die Synagogengemeinde 365 Mitglieder. In Saarlouis lebten davon 329.
Grundsätzlich werden für alle Opfer der NS-Zeit verlegt Stolpersteine verlegt. Bei der heutigen Aktion in Beaumarais wurden jedoch ausschließlich 18 Steine für jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger gesetzt. Damit gibt es in Saarlouis nun insgesamt 72 Stolpersteine.
Die Steine wurden an den Adressen Hauptstraße 70, 172 und 230 in Beaumarais verlegt. Für einen Stein an der Hauptstraße 230 übernahm der Rodena Heimatkundeverein Roden e.V. die Patenschaft.
Beaumarais und Wallerfangen bildeten eine eigenständige Synagogengemeinde, deren Synagoge bis 1936 genutzt wurde.

Volkstrauertag in Roden

Der diesjährige Volkstrauertag in Saarlouis-Roden, ausgerichtet vom Sozialverband VdK, präsentierte sich in einem etwas veränderten Gewand.

Abweichend von der bewährten Praxis der Vorjahre, die stets aus Gottesdienst, feierlicher Zeremonie am Ehrenmal mit Kranzniederlegung und anschließender Gräbersegnung bestand, begann die diesjährige Gedenkfeier stattdessen mit einer Begrüßung der Gäste durch den Vorsitzenden des Rodener Geschichtskreises Alois Rau. In seiner Ansprache hob er die jüngste Tagesfahrt des Vereins hervor, bei der das Friedensprojekt in Valmunster mit einem 4 Meter hohen und 15 Jahre alten Ginkgo Baum unterstützt wurde.
Diese inhaltliche Erweiterung markiert eine deutliche Abkehr vom bisherigen, ausschließlich auf die Ehrung der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft konzentrierten Charakter. Die Frage, inwieweit sich dies mit dem ursprünglichen Sinn des Volkstrauertages vereinbaren lässt, bleibt ein Diskussionspunkt.

Volkstrauertag – Ein Tag des Gedenkens und der Mahnung zum Frieden

Der Volkstrauertag ist ein nationaler Gedenktag in Deutschland. Seine Geschichte ist eng mit den verheerenden Kriegen des 20. Jahrhunderts verbunden.
Der Tag entstand als direkte Folge des Ersten Weltkriegs und der unsagbaren Verluste von über 2 Millionen deutschen Soldaten. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. rief ihn ins Leben.
Erstmals wurde er 1922 im Reichstag feierlich begangen, um der Opfer dieser „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ zu gedenken.
Der Gedenktag findet immer am vorletzten Sonntag vor dem ersten Advent statt, genau eine Woche vor dem evangelischen Totensonntag. Dieses Datum wurde nach 1945 bewusst gewählt, um genügend Abstand zu Allerheiligen und Allerseelen zu wahren und den Fokus klar auf die Kriegstoten zu legen.
Diese Episode markiert die dunkelste Zeit des Gedenktages: Hitler erklärte ihn 1934 zum Staatsfeiertag namens „Heldengedenktag“. Das ursprüngliche Gedenken an die Trauernden und Opfer wurde durch eine militaristische, heldenverehrende Propaganda ersetzt, die den sinnlosen Tod auf dem Schlachtfeld glorifizierte.
Nach 1945 erfuhr der Tag eine tiefgreifende Neuausrichtung durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Im Fokus steht heute nicht mehr der „Heldentod“, sondern die Mahnung zum Frieden. Er erinnert an alle Opfer von Krieg, Gewalt, Terror, Flucht und Vertreibung, unabhängig von ihrer Nation.
Die Hauptgedenkstunde findet jedes Jahr im Deutschen Bundestag mit dem Bundespräsidenten und Bundeskanzler statt. Der „Kleine Dienst“ auf Friedhöfen und an Kriegsgräberstätten im ganzen Land, wo Menschen zusammenkommen, um gemeinsam zu trauern und Kränze niederzulegen.
Ähnlich wie der Totensonntag ist der Volkstrauertag in den meisten Bundesländern ein „stiller Tag“. Einschränkungen für öffentliche Unterhaltungsprogramme wahren seinen ernsten und besinnlichen Charakter. Der Volkstrauertag ist somit ein Tag des miteinander, der uns Jahr für Jahr daran erinnert, wie zerbrechlich der Frieden ist und welche Opfer Kriege fordern.

Erfolgreicher Martinsumzug in Roden

Der diesjährige Martinsumzug in Roden war ein voller Erfolg und brachte die Gemeinde in stimmungsvoller Atmosphäre zusammen. Hunderte Besucher, von den Kleinsten mit ihren leuchtenden Laternen bis hin zu Erwachsenen, folgten dem Ruf des traditionellen Festes.
Die Feierlichkeiten starteten mit einer feierlichen Einstimmung auf Sankt Martin in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt.
Anschließend machte sich der gemeinsame Laternenumzug auf den Weg zur Rodener Wiese.
Auf der Wiese erwartete die Teilnehmer ein großes Martinsfeuer. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt: Es gab traditionelle Martinsbrezeln, wärmenden Glühwein und Kinderpunsch für die kleinen Gäste.
Der reibungslose und sichere Ablauf dieses schönen Abends wurde durch die tatkräftige Unterstützung verschiedener lokaler Organisationen ermöglicht. Ein herzliches Dankeschön geht an:
Die Malteser
Die Feuerwehr
Die DPSG Roden (Pfadfinder)
Das THW Roden
Gemeinsam sorgten sie für einen unvergesslichen Abend.

Sessionseröffnung der Saarlouiser Narrenrunde

Die Herzen der Faasend-Fans schlugen am heutigen Abend höher, als die Saarlouiser Narrenrunde gemeinsam mit ihren Mitgliedsvereinen – darunter die GKG Fraulautern 1949 e.V., der Karnevalsverein „de Picarda Fräsch“ e.V., die „Faasend Rebellen“ der KG Saarlouis-Steinrausch e.V. und der LAK Fraulautern die neue Session eröffnete. Es war ein Abend voller Lachen und purer Lebensfreude!
Präsident Michael Schleich hieß die zahlreich erschienenen Besucher herzlich willkommen. Die Garden, die Aktiven und das neue Stadtprinzenpaar, das von der GKG gestellt wird, zogen unter Applaus ein. Unter der Führung von Moderator Matthias Morgen entfaltete sich ein Programm, das keine Wünsche offenließ.
Tolle Büttenreden strapazierten die Lachmuskeln des Publikums und Showtänze zogen die Zuschauer in ihren Bann. Das faszinierende Männerballett der GKG begeisterte die Besucher.
Von der ersten bis zur letzten Minute war diese Sessionseröffnung eine rundum schöne und absolut gelungene Veranstaltung.

Der Martinstag (Martini)

Der 11. November ist dem ehemaligen Bischof von Tours gewidmet. Dieser Mann namens Martinus wurde um 316 in Ungarn geboren und war von 371 bis 397 Bischof. Sein Todestag war der 8. November. Die Totenmesse wurde am 11. November gehalten. [1]

Nach dem Militärdienst bei der berittenen kaiserlichen Leibgarde lebte Martin zunächst als Einsiedler. 361 gründete er bei Poitiers das erste Kloster des Abendlandes. Trotz der späteren Bischofswürde lebte er in persönlicher Besitzlosigkeit und kümmerte sich um die Sorgen und Nöte des einfachen Volkes, das ihn sehr verehrte. Seine demütige und einfache Lebensweise machten ihn zu einem Gegner des Klerus, weil dieser um seine Privilegien und Reichtümer fürchtete.

Der Frankenkönig Chlodwig (481-511) erklärte Martin, der als erster Nichtmärtyrer als Heiliger verehrt wurde, zum Nationalheiligen und zum Schutzherrn der fränkischen Könige, die nunmehr den Mantel Martins in Schlachten mitführten. [3] St. Martin gilt bis heute in den alten saarländischen Pfarreien als der 2. Schutzpatron. Der Grund hierfür liegt in den alten Besitzrechten der Abtei Lubeln (Longeville) in der Nähe von St. Avold.

Warum Martin in der Sage mit einer Gans in Verbindung gebracht wird, ist nicht ganz klar. Es sollen ihn Gänse verraten haben, als er sich vor seiner Wahl zum Bischof verbarg. Nach einer Legende sollen ihn Gänse bei einer Predigt gestört haben.

Schon vor der christlichen Legendenbildung feierten die Germanen im Herbst ein Wotan geweihtes Fest. In einem norwegischen Runenkalender ist dieser Tag mit einer Gans gekennzeichnet. Mit der Gans wurde symbolisch der Sommer geschlachtet und mit dem Verzehr des knusprigen Bratens übertrug sich die Fruchtbarkeit des Sommers auf den Menschen. [1]

Noch heute wird traditionell am Martinstag die „Martinsgans“ gegessen. Bereits im Mittelalter wurden die Gänse vor dem Winter geschlachtet, da der Platz in den Ställen knapp bemessen war. Zudem bot auch der Gänsebraten die letzte Gelegenheit für ein ausgiebiges Festmahl vor der damals üblichen vorweihnachtlichen Fastenzeit. [3]

Der Martinstag war nach der alten Einteilung des Jahres wahrscheinlich der Monats- und Winteranfang. Das Sprichwort „St. Martin zündet das Feuer an.“ ist auf die Zeit zu beziehen, in der die Stuben geheizt werden, was früher ohne Ofen durch das Herdfeuer geschah. [2]

Mancherorts (z. B. im Hessischen) gab es ein Schlachtfest mit Wurstbrühe, Sauerkraut und Würsten. Andernorts sind Sänger mit Laternen von Haus zu Haus gezogen, haben Lieder gesungen und dafür Äpfel, Nüsse oder anderes geschenkt bekommen.

Der Vorabend des 11. November eines jeden Jahres markierte in der früheren Zeit überall und auf dem linken Rheinufer bis zur 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts das Ende des bäuerlichen Pacht- und Ackerjahres. Ein Teil des Gesindes (Knechte und Mägde) wurde entlassen, soweit es im Winter nicht beschäftigt (und verköstigt) werden konnte. Die erneuten Einstellungen sind dann an Mariä Lichtmess (2. Februar) erfolgt. Durch die Entlassung der als Arbeitskräfte in den nächsten Monaten nicht mehr gebrauchten Menschen konnte eben der winterliche Nahrungsengpass in
der Arbeitspause ohne die nicht unmittelbar notwendigen Esser leichter überdauert werden. [1]

Das wohl bekannteste Brauchtum am Martinstag bzw. am Vorabend ist der Laternenumzug. Die Spitze bildet ein als St. Martin bekleideter Mann, der auf einem Pferd reitet und häufig von einer als Bettler verkleideten erson begleitet wird. Ihnen folgen die Kinder mit Laternen und singen Martinslieder. Am Ende des Umzugs wird die Legende von der Mantelteilung nachgespielt. Im Anschluss erhalten dann die Kinder noch die typischen Martins-Backwaren, wie die „Stutenkerle“, „Martinshörnchen“ oder „Martinsbrezel“.

Der Martinsumzug ist Teil der Lichtsymbolik, die an Allerseelen beginnt und bis Lichtmess andauert. Er hat inzwischen das traditionelle Martinsfeuer fast vollständig verdrängt, dessen Ursprung auf die germanische Wintersonnenwendfeier und das Erntedankfest zurückgeht.

Bei den evangelischen Christen ist auch der Martinstag der Tauf- und Namenstag von Martin Luther. [3]

ANMERKUNGEN
[1] Hans-Peter Ebert, Festtage zum Nachlesen (Hintergründe zu Zeit rechnung und Brauchtum), DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen
2001, Seiten 105/6.
[2] Montanus, Die deutschen Volksfeste, Volksbräuche und deutscher Volksglaube in Sagen, Märlein und Volksliedern, Nachdruck der Ausgabe von 1854 bei Georg Olms Verlag, Hildesheim-Zürich-New York 2006, Seite 55.
[3] Die wichtigsten Feier- und Gedenktage (Religiöse und nationale
Feiertage weltweit), Chronik Bertelsmann, Wissen Media Verlag,
Gütersloh/München 2009, die Seiten 64 + 65.

Die Rodener Pfarrkirche im 2. Weltkrieg

(von Walter Schmolenzky)
Wie schwer sich die Einnahme der Rodener Kirche in den letzten Tagen im 2. Weltkrieg gestaltete, zeigt die Lage- und Gefechtskarte sowie der eindrucksvolle Bericht von Lt. Samuel J. Tobias in einer amerikanischen Infanterie-Zeitschrift aus dem Juli 1945, die ein Rodener in Bad Mergentheim gefunden hatte. [1]
Nach dem Artikel in der vorstehenden US – Infanterie-Zeitung wurde im Februar 1945 der 104. US Infanterie- Kompanie unter Führung von Lt. E. J. Seawell der Auftrag erteilt, die Rodener Kirche in der „Zitadelle von Saarlautern“ und das strategisch wichtige südlich gelegene Gebäude (Pfarrhaus) einzunehmen und zu halten. Letzteres war militärisch insoweit von Bedeutung, als von hier die große Freifläche (Gärten und Getreidefelder, heute Thelengarten) gut überwacht werden konnte. Man wusste, dass sich Deutsche Soldaten (MG und Granatwerfer) in den oberen Räumen des Pfarrhauses und im Bereich der Empore in der Kirche aufhielten, was die Einnahme der Kirche sehr schwierig machen würde.
In den frühen Morgenstunden des 8. Febr. 1945 bezog Lt. J. Seawell zunächst mit 4 Zügen seiner Kompanie nach der Gefechtskarte die folgenden Stellungen:
I. Zug:
Einsatzraum in der Herrenstraße, und zwar in den Häusern zwischen der Prägeanstalt Redo und der Gaststätte Zum Pfälzer Hof (gelb unterlegt). In zwei Gebäuden wurden in den Fenstern im Obergeschoß je ein MG-Stand eingerichtet, die den Bereich entlang der Bahnlinie und der Rathstraße absichern sollten. Ein weiterer vorgeschobener MG-Stand bezog in der Kleinen Rahtstraße in einem Haus in der oberen Etage Stellung, um von hier den Kreuzungsbereich abzusichern (s. rote Punkte).
II. Zug:
Einsatzraum im Bereich der Kreuzungen Rath- Mittel- und Schulstraße, und zwar in den Häusern (gelb unterlegt), hier je ein MG-Stand, die die Kreuzung Schul- und Heiligenstraße absichern sollten. Ein dritter MG-Stand bezog in der Schulstraße, in der ehemalien Mädchenschule Stellung und sollte den Bereich südöstlich der Kirche absichern (s. rote Punkte). Auch hier wurden die MG-Stellungen in den Fensteröffnungen in den oberen Räumen der Häuser einge- richtet.
III. Zug:
Einsatzraum im mitteleren Teil der Lindenstraße, zwischen Kreuzung Schul- und Lindenstraße in östlicher Richtung (gelb unterlegt). Wie zuvor wurden auch hier in den oberen Räumen von drei Gebäuden je eine MG – Stellung eingerichtet (s. rote Punkte).Später sollte von hier der Zugriff auf die Kirche erfolgen.
IV. Zug:
Einsatzraum am Ellbach im Bereich der früheren Gaststätte „Zum h(ä)eiligen Josef“ Herrenstraße/ (gelb unterlegt). Gut zu erkennen die drei Mörser 60 mm als takt. Zeichen.
Am 9. Febr. 1945, gegen 7:55 Uhr, vernebelten die drei Nebelwerfer des IV. Zuges den Bereich rund um die Kirche und den heutigen Thelengarten. Unter diesem Schutz stürmten zwei Gruppen aus dem III. Zug und ein Pioniertrupp die Kirche und das Pfarrhaus. Letzteres war frei von Deutschen Soldaten. Unterstützt von schwerem Maschinengewehrfeuer und den Granatwerfern des IV. Zuges drangen sieben US-Soldaten unter Führung von Master Sergeant (Stabsfeld- webel) Max Horowitz in die Kirche ein, nachdem zuvor der Pioniertrupp die linke Eingangstür gesprengt hatte. In der Kirche befanden sich ein paar Deutsche Soldaten, wovon einer auf der Empore erschossen wurde, Die Sakristei war frei, der Rest geflohen. Später wurden die Geflohenen in der Schillesmühle festgesetzt und gefangen genommen.
Mit der Einnahme der Rodener Kirche war das letzte nennenswerte Widerstandsnest innerhalb der „Zitadelle von Saarlautern“, die im 2. Weltkrieg ein wesentlicher Bestandteil des sogenannten „Westwalles“ (auch Siegfried-Linie genannt) war, eingenommen und jeglicher Deutscher Widerstand in Roden gebrochen.
Quellen:
[1] Festschrift zur 1000 Jahrfeier 1952, S.11 ff
Sowie Gespräche mit den Zeitzeugen Fehring, Armin und Bus, Albert, Roden,
Saarwellinger Straße
Ein paar Erläuterungen zur Karte:
Zur besseren Orientierung habe ich die Lage- und Gefechtskarte koloriert, sodass sich die einzelnen Stellungen, die als takt. Zeichen gekennzeichnet sind, sich besser zuordnen lassen.
_________ . _________ ist Trupp
_________ . . ________ ist Gruppe

Rückblick – Ausstellung „70. Jahrestag der Volksbefragung über das Saarstatut“

Eine Zeitreise ins Jahr 1955:
Mit einem festlichen Auftakt startete am 17. September in der Victor’s Residenz, The Club, eine besondere Zeitreise: die Ausstellung zum 70. Jahrestag der Volksbefragung über das Saarstatut. Die Gäste erwartete ein abwechslungsreiches Programm, das Geschichte nicht nur zeigte, sondern lebendig werden ließ.
Den festlichen Rahmen setzte die Eröffnung durch Rosa-Maria Kiefer-Paulus, Vorsitzende des Rodena Heimatkunde Vereins. Sie unterstrich, warum diese historische Zäsur bis heute die Identität des Saarlandes prägt. Oberbürgermeister Marc Speicher griff diesen Gedanken auf und würdigte die folgenschwere politische Weichenstellung von 1955.
Ein absoluter Höhepunkt des Abends war der sehr persönliche Beitrag von Dr. Christine Reiter, Enkeltochter des ersten saarländischen Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann (JOHO). Sie entführte das Publikum mit privaten Kindheitserinnerungen an ihren Großvater in eine bewegte Zeit und gewährte intime Einblicke in das Leben der schillernden Politiker-Persönlichkeit.
Im Anschluss tauchten die Gäste in den Saal New York ein, wo die Ausstellung auf 60 großformatigen Tafeln das Leben Hoffmanns und die historischen Hintergründe der Volksbefragung detailreich dokumentierte. Die tief beeindruckten Besucher ließen den Abend bei angeregten Gesprächen bis in die späte Nacht ausklingen.
Das Programm war auch am Samstagabend prominent besetzt: Helmut Grein referierte vor vollem Haus über „Das Saarland in der Nachkriegszeit“. Sein Vortrag zeichnete ein packendes Bild von der französischen Besatzungszone über den autonomen Saarstaat bis hin zur Rückkehr in die Bundesrepublik Deutschland.
Am Montagmorgen hieß es dann: Geschichte zum Anfassen für die jüngste Generation! Schüler der Römerbergschule Roden besuchten die Ausstellung und lauschten einem altersgerechten Vortrag von Rosa-Maria Kiefer-Paulus. Der Höhepunkt für die Kinder: Sie durften das historische saarländische Wappen künstlerisch gestalten. Die drei schönsten Werke wurden prämiert. Die Gewinner erhielten eine Urkunde, ein Geschenk und alle Nachwuchskünstler gingen stolz mit einem kleinen Geschenk nach Hause.
Weiter ging es am Dienstag mit Michael Altmeyers Analyse „Von der Volksbefragung zur kleinen Wiedervereinigung“. Anschaulich, unterstützt von historischen Bildern, zeigte er den Abstimmungskampf im Saarland und seine weitreichenden Folgen auf.
Ein besonderer Moment war der Donnerstag, der 23. Oktober – auf den Tag genau 70 Jahre nach der historischen Volksbefragung. Gezeigt wurde vor ca.60 Gästen der Dokumentarfilm „Deutsch ist die Saar – was nun?“ aus dem Jahr 1949.
Auch eine Klasse des Stadtgarten-Gymnasiums nutzte die Gelegenheit und besuchte mit ihrem Geschichtslehrer am Montag die Ausstellung. Mit einem Fragebogen bewaffnet, machten sich die Schülerinnen und Schüler auf die Suche nach den Antworten in der spannenden Ausstellung.
Mit dem Ende der Ausstellung am Montagmittag ging eine äußerst erfolgreiche und informative Veranstaltungsreihe zu Ende, die mit über 1.100 Besuchern ein echtes Highlight in Saarlouis darstellte.
Unser besonderer Dank gilt der Victor’s Residenz, dem Residenzdirektor Jan Zwetsch, Angelika Göstl von der Residenzleitung sowie dem gesamten Team für die außerordentlich engagierte und herzliche Unterstützung, die zum Gelingen dieser Reihe maßgeblich beigetragen hat.

Allerseelen – Eine Brücke zu den Verstorbenen

Stellen Sie sich einen Tag vor, an dem die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits für einen Moment durchlässig wird. Ein Tag, an dem die Lebenden eine Brücke zu den Verstorbenen schlagen können. Genau das ist die tiefe Bedeutung von Allerseelen, dem stillen Gedenktag am 2. November in der katholischen Kirche.
Allerseelen ist der Tag der stillen Helden, der Fürsorge und der Hoffnung. Hier steht das Gedenken an all die normalen Sterblichen im Mittelpunkt, an unsere eigenen Angehörigen und Freunde.
Der Kern von Allerseelen ist ein zutiefst bewegender Gedanke: Die Seelen der Verstorbenen, die noch nicht vollkommen rein sind, befinden sich in einem Zustand der Läuterung – dem Fegefeuer. Durch unsere Gebete, guten Taten und Messen können wir, die Lebenden, ihnen direkt helfen, schneller die ewige Seligkeit bei Gott zu erreichen.
Die Idee zu diesem besonderen Tag hatte Abt Odilo von Cluny im Jahr 998. Er führte das Fest in seinen Klöstern ein und startete damit eine Bewegung, die sich wie ein Lauffeuer in der Christenheit verbreitete. Ein besonderer Brauch war das „Seelenbrot“: Man gab den Armen Brot und Wein, nicht nur als Almosen, sondern im Gegenzug für ihre Gebete für die Verstorbenen. Später wurden auch reichere Bürger beschenkt – eine geschickte spirituelle Ökonomie des Gebets.
In den Köpfen der Menschen war Allerseelen aber immer auch von einem geheimnisvollen, fast magischen Schimmer umgeben. Es hielt sich der feste Glaube, dass in diesen Tagen die Seelen der Verstorbenen als Geister auf die Erde zurückkehren könnten, um ihre Lieben zu besuchen. So vermischten sich tiefe Frömmigkeit und volkstümlicher Aberglaube zu einem einzigartigen Brauchtum.
Allerseelen ist ein Tag der lebendigen Verbindung, der Hoffnung und der Fürsorge – ein Beweis dafür, dass die Bande der Liebe selbst den Tod überdauern.
Quelle: Wikipedia

Allerheiligen – Fest des Gedenkens und der Gemeinschaft

Allerheiligen, das am 1. November begangene katholische Hochfest, steht im Zeichen des Gedenkens an alle Heiligen: sowohl der offiziell Kanonisierten als auch der unbekannten Gläubigen, die ein heiligmäßiges Leben führten. Es leitet die Zeit des Totengedenkens im November ein und ist von besonderen Bräuchen geprägt.

Das Fest betont die Gemeinschaft aller Gläubigen – der Lebenden wie der Verstorbenen. Die katholische Kirche erinnert an diesem Tag nicht nur an die offiziell heiliggesprochenen Personen, sondern auch an all jene, die ihren Glauben im Alltag still, aber konsequent gelebt haben.

Viele Menschen besuchen die Gräber verstorbener Angehöriger und die Gräber werden mit Blumen, Kränzen und Lichtern geschmückt. Die Kerzen symbolisieren die Hoffnung auf Auferstehung und die Gemeinschaft mit Gott. Es finden besondere Messen und Gebete für die Verstorbenen statt. Die Wurzeln des Festes reichen bis in die frühe Christenheit zurück:

Erste Allerheiligenfeste fanden am ersten Sonntag nach Pfingsten statt. 835 n. Chr. setzte Papst Gregor IV. das Fest offiziell im Kalender fest und im frühen 9. Jahrhundert: Verbreitung des 1. Novembers als Festtermin im Reich Karls des Großen.

Der Festtag entwickelte sich auch als Antwort auf die wachsende Zahl von Heiligen, deren individuelles Gedenken praktisch nicht mehr möglich war.

Allerheiligen verbindet so auf besondere Weise die Gemeinschaft der Gläubigen über die Grenzen von Leben und Tod hinweg und bestärkt die christliche Hoffnung, dass das Leben in Gott seine Vollendung findet.

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Halloween

Halloween, das Fest in der Nacht zum 1. November, hat seine Wurzeln tief in der keltischen Vergangenheit. Sein Name leitet sich von „All Hallows‘ Eve“, dem Abend vor Allerheiligen, ab, und geht auf das uralte keltische Neujahrsfest Samhain zurück. Für die Kelten markierte dieser Tag das Ende des Sommers und den Beginn der dunklen Jahreszeit. Sie glaubten, dass in dieser besonderen Nacht der Schleier zwischen der Welt der Lebenden und der Toten durchlässig wurde und die Geister zurückkehrten.
Um sich vor bösen Geistern zu schützen, entzündeten die Menschen wärmende Feuer und verkleideten sich mit furchterregenden Masken, um die Wesen aus der Anderswelt zu vertreiben. Heute hat sich Halloween zu einem fröhlichen Fest mit kreativen Kostümen, Süßigkeiten und ausgelassenen Partys gewandelt.
Ein zentraler Brauch ist das „Trick or Treat“ („Süßes oder Saures“), bei dem Kinder von Tür zu Tür ziehen. Dieser Brauch stammt aus der alten englischen Tradition des „Souling“. Damals zogen Arme von Haus zu Haus und baten um spezielle Seelenkuchen (Soulcakes), im Gegenzug versprachen sie, für die Verstorbenen der Familie zu beten. Die heute bekannte, verspielte Form des „Trick or Treat“ wurde im 20. Jahrhundert von irischen Einwanderern in den USA populär gemacht und erfreut sich seither auch in Deutschland wachsender Beliebtheit.

70. Jahrestag der Volksbefragung über das Saarstatut

„Am Montag unternahmeine Geschichtsklasse des Stadtgarten-Gymnasiums eine Exkursion in die Sonderausstellung. Unter der fachkundigen Begleitung ihres Lehrers widmeten sich die Schülerinnen und Schüler einer speziell vorbereiteten Lernaufgabe: Anhand von einem detaillierten Fragebogen erkundeten sie systematisch die Ausstellungsstücke, um die darin verborgenen historischen Informationen zu entschlüsseln.“

Ein Stück Zeitgeschichte Filmvorführung zum 70. Jahrestag der Volksbefragung über das Saarstatut

23.10.2025 Filmvorführung zum 70. Jahrestag der Volksbefragung über das Saarstatut in der Victors Residenz Saarlouis.
Am 23. Oktober 2025 jährt sich die Volksbefragung über das Saarstatut zum 70. Mal. Dieses historische Ereignis war ein entscheidendes Kapitel für das Saarland und für Europa.
Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass und laden Sie herzlich zu einer Zeitreise in die bewegten 1950er Jahre ein.
Im Mittelpunkt des Abends steht der Dokumentarfilm „Deutsch ist die Saar“. Der Film porträtiert die Jahre zwischen der Volksabstimmung 1955 und der Rückgliederung des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland am 1. Januar 1957.
„Was nun?“ – Diese Frage bewegte damals die Menschen. Sie soll auch uns beschäftigen:
War das Saarstatut eine verpasste Chance für Europa?
Gemeinsam mit Ihnen möchten wir diese faszinierende Frage diskutieren und die historischen Ereignisse aus heutiger Sicht betrachten.