Alle Beiträge von Rosa-Maria Kiefer-Paulus

gescheiterte Weimarer Republik *J. Theobald

Über die gescheiterte Weimarer Republik ist schon relativ viel geschrieben worden. Doch eines scheint
richtig zu sein, dass zwischen der Basis (der breiten Öffentlichkeit) und dem Überbau (der Weimarer Koalition) offenbar kein recht harmonisches Verhältnis bestand.  

Zunächst fegt die Novemberrevolution des Jahres 1918 in Deutschland die wilhelminische Ordnung hinweg. Arbeiter- und Soldatenräte gehen für die Republik auf die Straßen.  

Aufständische Matrosen des 3. Geschwaders wählten im norddeutschen Kiel einen Soldatenrat, der die Macht in der Stadt übernimmt. Die Forderungen des Soldatenrates, die von SPD und USPD unterstützt werden, leiten im Vorfeld die Revolution im Deutschen Reich ein. Zunächst ging es ausschließlich um eine Milderung der militärischen Disziplin und um eine Rücknahme von Befehlen. Doch zu einem späteren Zeitpunkt hat sich diese Militärrevolte zu einer revolutionären Bewegung entwickelt, die sich auch im Süden ausbreitete und damit weite Teile der Bevölkerung erfasste. Nach dem Beispiel der Bildung von Soldatenräten gründete die Arbeiterschaft in den Industriebetrieben ebenfalls Arbeiterräte, die sich mit den Soldaten verbündeten. Arbeiter- und Soldatenräte übernehmen die Exekutivgewalt, d. h. sie treten an die Stelle der örtlichen militärischen Generalkommandos. In der Praxis be- sitzen diese aber kein eigenständiges Konzept für eine Umgestaltung des Staates, befürworten jedoch die Zusammenarbeit zwischen der Mehrheits-SPD und der USPD. Die politische Führung in den Orten, die von den Räten beherrscht werden, liegt in der Hand von Parteiorganisationen beider sozialdemokratischer Parteien. Zunächst ruft Kurt Eisner, Vorsitzender der Münchner USPD, im Bayerischen Landtag am 7. November 1918 den republikanischen „Freien Volksstaat Bayern“ aus. Weiterhin wird am 9. November 1918 die Reichshauptstadt von der Revolution erfasst. Die Arbeiter- und Soldatenräte dort stellen aber ihre bewaffnete Macht den Mehrheits-Sozialdemokraten zur Verfügung. Damit ist jetzt der Machtkampf zwischen der Mehrheits-SPD und dem äußersten linken Flügel, der USPD, bezüglich der Führung der revolutionären Erhebung und die zukünftige Gestaltung des deutschen Staates entschieden.

 Im Reichstag geht um 14.00 Uhr die Nachricht ein, Wilhelm II. sei bereit, als deutscher Kaiser abzudanken. Der Reichskanzler Max von Baden ernennt den sozialdemokratischen Politiker Friedrich Ebert zum Kanzler und tritt zurück. Von einem Balkon des Reichstags ruft dann ein Abgeordneter der Mehrheits-SPD mit Namen Philipp Scheidemann um 14.00 Uhr die deutsche Republik aus. [1]  

Die Lage in Deutschland war aber zu dieser Zeit äußerst schwierig. So herrschte Hunger, ein Millionenheer musste in die Heimat zurückgeführt und die Soldaten in das zivile Leben integriert werden. Die Wirtschaft war durch den beendeten I. Weltkrieg völlig ruiniert, die Staatsfinanzen waren zerrüttet. Hinzu kamen die Belastungen durch die harten Bedingungen des Versailler Friedensvertrages und die mentalen Folgen einer von weiten Teilen der Bevölkerung nicht erwarteten Niederlage.  

Nach der Ausrufung der deutschen Republik übernahm zunächst ein „Rat der Volksbeauftragten“ aus je drei Vertretern von Mehrheits-SPD und USPD die Regierungsge- schäfte. Gut zwei Monate später, am 19. Januar 1919, fanden die Wahlen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung statt. Am 14. August 1919 trat die neue Verfassung in Kraft. In der neuen parlamentarischen Republik amtierte seit Februar 1919 als erster Reichspräsident der Sozialdemokrat Friedrich Ebert.  

Zwar hatten bei den Wahlen zur Nationalversammlung die SPD, das Zentrum und die als liberal geltende Deutsche Demokratische Partei (DDP) einen überwältigenden Wahl-sieg errungen. So kamen sie gemeinsam auf 76,1 % der Stimmen. Doch angesichts der wirtschaftlichen wie sozialen Lage, der Anfeindungen, der die Republik von links wie rechts ausgesetzt war, sowie der bestandenen außenpolitischen Belastungen war dieser Erfolg nicht zu wiederholen.  

Schon bei der ersten Wahl zum neuen Reichstag vom 6. Juni 1920 erlitten die Parteien der so genannten Weimarer Koalition eine schwere Niederlage. Sie erreichten nur noch 48 % der Stimmen. Die beiden republikfeindlichen Lager von links und rechts erzielten dagegen hohe Zugewinne. Stabile Koalitionen ließen sich daher von nun an kaum noch bilden, die für die Weimarer Republik so typischen häufigen Regierungswechsel waren die Folge.  

Zu den Schwierigkeiten der Regierungsbildung traten bis 1923 eine Serie von gewalttätigen Unruhen und Umsturz- versuche in verschiedenen Teilen des Reiches. Genannt sei hier zunächst der kommunistische „Spartakusaufstand“ mit Straßenkämpfen in Berlin im Januar 1919. Erwähnt sei hier auch auf rechter Seite der im März 1920 ausbrechende Aufstand der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) mit den Vertretern Wolfgang Kapp und General von Lüttwitz in der Reichshauptstadt Berlin. Letzterer Aufstand war so gewaltig, dass die Reichsregierung aus der Hauptstadt fliehen musste. Im März 1920 kam es im Ruhrgebiet sowie in Thüringen und Sachsen zu Kämpfen zwischen den sozialistischen und kom- munistischen Einheiten auf der einen Seite und den rechten Freikorps bzw. der Reichswehr auf der anderen Seite.  

Besonders schlimm war es im Krisenjahr 1923. Von Sachsen aus plante die KPD einen reichsweiten kommunistischen Umsturz, der allerdings nur in Hamburg durch Kämpfe seine heiße Phase erlebte. Am 9. November 1923 versuchten Adolf Hitler und Erich Ludendorff in München von der äußersten Rechten aus einen Umsturz zu erzwingen. Dazu kamen schließlich die politisch motivierten Mordanschläge auf den früheren Finanzminister Matthias Erzberger (26. August 1921) und den amtierenden Reichsaußenminister Walther Rathenau (24. Juni 1922). Beide fielen rechtsradikalen Attentätern zum Opfer.  

Dass sich die Unruhen nicht zum Bürgerkrieg ausweiteten oder dass das Reich nicht auseinanderbrach, lag nicht zuletzt daran, dass sich schon in der Anfangsphase der Republik in wichtigen Bereichen gemäßigte Kräfte durchsetzen konnten und die neue Regierung manchen Kompromiss mit den Repräsentanten des alten Deutschland einging. Also waren in den ersten Monaten nach dem verlorenen Krieg diejenigen Personen, die das Ziel einer parlamentarischen Republik verfochten, gegenüber den Kräften, die eine Räterepublik nach sowjetischem Vorbild anstrebten, eindeutig in der Überzahl. Schon im November 1918 hatte F. Ebert eine Loyalitätsbekundung der Armeeführung gegenüber der neuen Regierung erreichen können. Dabei hatte er sowohl die Unterstützung bei der Aufrechterhaltung der mi- litärischen Disziplin als auch die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des „Bolschewismus“ zugesagt.  

In der Großindustrie kam es am 15. November 1918 innerhalb der „Zentralarbeitsgemeinschaft“ zu einer Vereinbarung mit den Gewerkschaften, in der auch wichtige Arbeitnehmerrechte festgeschrieben werden konnten. Dadurch sollte eine soziale Konfrontation im Zuge der revolutionären Entwicklungen verhindert werden. [2]

Auf kommunistischer Seite vertrat man die Meinung, dass in Deutschland der Parlamentarismus politisch noch nicht erledigt sei, dass die Beteiligung an den Parlamentswahlen und am Kampf auf der Parlamentstribüne für die Partei des re- volutionären Proletariats unbedingte Pflicht sei, gerade um die rückständigen Schichten ihrer Klasse zu erziehen, gerade um die unentwickelte, geduckte, unwissende Masse auf dem Lande aufzurütteln und aufzuklären. [3] Doch in der Praxis hat man die Landbevölkerung kaum erreicht.     

Erst in den Jahren nach 1923 kam es zu einer relativen Stabilisierung der Republik. Wie die Ereignisse ab 1929 aber zeigten, konnte von einer wirklichen Konsolidierung nicht die Rede sein. So war die Zahl jener Gruppen klein geblieben, die den neuen Staat und seine Staatsform bejahten, ihm die Lösung der anstehenden Probleme zutrauten und auch bereit waren, ihn aktiv zu unterstützen. Mit dem Einsetzen der Weltwirtschaftskrise, die schwere wirt- schaftliche und soziale Erschütterungen brachte, bekamen die radikalen Parteien enormen Zulauf. Vor allem im mehr rechten Spektrum konnte sich die von Adolf Hitler geführte NSDAP etablieren. Denn viele Menschen suchten nach einfachen und klaren Lösungen der vielen Probleme, mit denen Deutschland in der Zwischenkriegszeit zu kämpfen hatte. So galt die NSDAP als unverbraucht, der man am ehesten die Beseitigung der Schwierigkeiten zutraute. Doch war dies der Anfang vom Ende, da die NSDAP später nach für sie günstigen Wahlen immer mehr zur Macht griff. Nach dem „Ermächtigungsgesetz“ vom 24. März 1933 war ihr Weg frei zur alleinigen Macht. Denn jetzt konnte Hitler ohne das Parlament und ohne den Reichspräsidenten die für ihn notwendig erachteten Gesetze erlassen. Allein die SPD stimmte gegen das „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“. Die KPD stand in Deutschland vor ihrer Zerschlagung. [4]  

Bei den Kommunisten standen die Politiker der SPD in der ständigen Kritik. So machte der Begriff „die Scheidemänner“ hier immer mehr die Runde. Denn diese setzten auf den Berufsparlamentarismus. Die Gegner seien von ihnen als Anarchisten verschrien. Die Sozialdemokraten vom Schlage Scheidemanns fühlten sich allerdings von den Sowjets angewidert. Allein vom wohlanständigen bürgerlichen Parlament fühlten sie sich angezogen. Denn in den Augen der Kommunisten galt Philipp Scheidemann (1865-1939) als einer der Führer des extrem rechten, opportunistischen Flügels der SPD. Während der Novemberrevolution von 1918 sei dieser ein Inspirator der übelsten Agitation gegen den Spartakusbund gewesen. [5]

 NACHTRAG  

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam das Ende der Weimarer Republik. Die ehemals freien Gewerkschaften wurden verboten. An deren Stelle trat die Deutsche Arbeitsfront (DAF). Dem Parlamentarismus wurde ein Ende gesetzt. Die nationale Wirtschaft bekam autarke Strukturen. Gegenüber jüdischen Minderheiten ist eine systematische Vernichtungspolitik betrieben worden. Der durch die Weltwirtschaftskrise hervorgerufenen hohen Arbeitslosigkeit ist man dadurch begegnet, dass man im „Dritten Reich“ hier einen Sektor öffentlicher Beschäftigung, wie den „Reichsarbeitsdienst“ (RAD), ins Leben gerufen hat.  

ANMERKUNGEN

Fotoquelle: Vorwärts.de

 [1] Die große Chronik Weltgeschichte, Band 15, Wissen Media Verlag, Gütersloh/München 2008, die Seiten 160/61.             

 [2] BROCKHAUS, Weltgeschichte seit der Aufklärung, Leipzig-Mannheim 2006, Seiten 214/15.  

[3] W. I. Lenin, WERKE, Band 31, Dietz Verlag, Berlin- Ost 1983, Seite 44.   

 [4] wie [2], jedoch die Seiten 215/16, 257/58.  

[5] W. I. Lenin, Ausgewählte Werke in einem Band, Verlag PROGRESS, Moskau 1986, Seiten 320, 470 + 847.

FRIEDRICH EBERT (REICHSPRÄSIDENT, 1919-1925) -Quelle: Bundesarchiv

Gründung neuer Dachverband

 
Am 05.11.2022 wurde im Wachlokal des Lauterer Artillerie Korps ein Dachverband für die Karnevalsgesellschaten Saarlouis gegründet. Nach Begrüßung der Anwesenden durch Michael Schleich und Festlegung der Anzahl der stimmberechtigten Teilnehmer*innen wurde Oberbürgermeister Peter Demmer als Versammlungsleiter gewählt. Nach Genehmigung der Tagesordnung, Aussprache über die Gründung des Dachverbandes, Beratung und Verabschiedung einer Satzung wurde das Präsidium gewählt.
 
Als Präsident wurde Michael Schleich, Vizepräsident und zuständig für Finanzen Markus Krampl, Vizepräsident für Brauchtum Hans-Günter Optenhöfel, Vizepräsident Verwaltung Christian Demmer, Vizepräsident Jugend Ramona Kammer-Symanneh, Kassenprüfer Hans-Werner Dillschneider und Petra Schwarze gewählt. Danach stimmte die Versammlung über den Namen des Dachverbandes ab.
Der Name des neuen Dachverbandes lautet Saarlouiser Narrenrunde.

1988 Saarlouis in Zahlen

Geographische Lage:

Zentrum (Großer Markt) 6° 45′ östliche Länge und 49° – 19′ nördlicher Breite

Höchster  Punkt: Geißberg im Stadtteil Lisdorf 263,3 m über Meereshöhe

Gesamtfläche: 4324 Hekktar

Bevölkerung: (Stand 31. 12. 1987:)

Innenstadt         6978

Roden  8654

Fraulautern        7878

Lisdorf  3202

Beaumarais        4025

Picard   1091

Neuforweiler    1643

Steinrausch

Einwohner insgesamt: 37 542

davon Ausländer  2540 

Straßennetz:    

Gesamtlänge 186,7 Kilometer  

Sportanlagen:  

1 Hallenbad, 2 Freibäder,  13 Sport­ und Turnhallen, 5 Mehrzweckhallen, 8 Hartsportplätze, ein Rasenplatz, 3 Leichtathletikanlagen,  5 Tennisanlagen, 3 Tennishallen, 3 Schießsportanlagen, ein Bogenschießplatz, eine Rollschuhbahn, eine Reithalle, ein Boule­ Platz, eine Minigolf-Anlage.

Gewerbebetriebe:

222 Einzelhandelsbetriebe, 58 Großhandelsunternehmen, 80 Baugewerbe treibende, 49 Versicherungsvertretungen, 41 Immobilienkaufleute, 44 Elektrobetriebe, 66 Handelsvertretungen, 4 Ingenieur- und Architekturbetriebe, 15 Banken, 31 Maschinenbaubetriebe, Stahlbauunternehmen, 646 sonstige Dienstleistungsbetriebe (alle Angaben nach Unterlagen der Stadtverwaltung)

Quelle: Saarbrücker Zeitung 1988

 

1988 Saarlouis in Zahlen

Geographische Lage:

Zentrum (Großer Markt) 6° 45′ östliche Länge und 49° – 19′ nördlicher Breite

Höchster  Punkt: Geißberg im Stadtteil Lisdorf 263,3 m über Meereshöhe

Gesamtfläche: 4324 Hekktar

Bevölkerung: (Stand 31. 12. 1987:)

Innenstadt         6978

Roden  8654

Fraulautern        7878

Lisdorf  3202

Beaumarais        4025

Picard   1091

Neuforweiler    1643

Steinrausch

Einwohner insgesamt: 37 542

davon Ausländer  2540 

Straßennetz:    

Gesamtlänge 186,7 Kilometer  

Sportanlagen:  

1 Hallenbad, 2 Freibäder,  13 Sport­ und Turnhallen, 5 Mehrzweckhallen, 8 Hartsportplätze, ein Rasenplatz, 3 Leichtathletikanlagen,  5 Tennisanlagen, 3 Tennishallen, 3 Schießsportanlagen, ein Bogenschießplatz, eine Rollschuhbahn, eine Reithalle, ein Boule­ Platz, eine Minigolf-Anlage.

Gewerbebetriebe:

222 Einzelhandelsbetriebe, 58 Großhandelsunternehmen, 80 Baugewerbe treibende, 49 Versicherungsvertretungen, 41 Immobilienkaufleute, 44 Elektrobetriebe, 66 Handelsvertretungen, 4 Ingenieur- und Architekturbetriebe, 15 Banken, 31 Maschinenbaubetriebe, Stahlbauunternehmen, 646 sonstige Dienstleistungsbetriebe (alle Angaben nach Unterlagen der Stadtverwaltung)

Quelle: Saarbrücker Zeitung 1988

Damals – Gemeinschaftswaschanlage der Raiffeisenkasse Saarlouis-Lisdorf

Das Saarland war von 1947 bis 1955 autonom

Lisdorforfer Raiffeisenvorstand beschließt 1954 -1955 den Bau einer Großwaschanlage auf genossenschaftlicher Basis, im Hinblick auf die schon bereits bestehende genossenschaftliche Einrichtung dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland.

1955 begann die Planung und Bau Beginn dieses Wäscherei-Bauprojektvorhabens

Am 01. Oktober 1957 war die Inbetriebnahme der Gemeinschaftswaschanlage Vorstellung und Erwartung an diese technische Anlage war: zum „Niedrig- Preis“ für jeden Haushalt, besonders für die bäuerlichen Haushalte Arbeitszeit und Bearbeitungsaufwand für die Textilien zu reduzieren bzw. zu erleichtern,

Der „Tag X“, am 06. Juli 1959 vielen die Zollschranken und Lastwagen die voll beladen mit Elektrogeräten, Kühlschränken, Fernseher, Waschmaschinen, Wäscheschleudern, Wäschetrocknern und vielem mehr kamen aus der Bundesrepublik Deutschland an die Saar und verursachten kilometerlange Schlangen auf den Straßen.

Gemeinschaftswaschanlage - Lisdorf
Gemeinschaftswaschanlage – Lisdorf

Vom 01.September 1960 an übernahm August Balthasar die Aufgabe als Wäschereibetriebsleiter, die Gemeinschaftswaschanlage der Raiffeisenkasse Lisdorf zu führen.

Durch das Mischen von Natur- und Chemiefasern entstanden Stoffe aus Mischfasern, Mischgeweben und Mischgespinst-Geweben. Diese sogenannten „Pflegeleichten Textilien hatten sehr hohen Trage- und Haltbarkeitseigenschaften.

Im Haushalt, Beruf, Freizeit und der Industrie haben diese Stoffe den Weltmarkt erobert.

Durch die pflegeleichten Oberhemden, Blusen, Gardinen und Vorhänge kam es zu Umsatzrückgängen die zur Folge hatten, das am 31.Dezember 1964 die

Der bisherige Betriebsleiter August Balthasar schloss am 01. Januar 1965 mit der Raiffeisenbank Lisdorf einen Pachtvertrag und führte den Wäschereibetrieb in Eigenregie weiter.

Aufgrund wirtschaftlicher Veränderungen konnte am 31. März 1967 der Textilbetrieb nicht mehr weitergeführt werden.

Quelle: Heimatkundeverein Lisdorf

Damals – „Dienstleute im alten Saarlouis“

Vor langer Zeit sprach man von sterbenden Berufen. Wir haben uns die Zunft der Dienstmänner die auch Sackträger genannt wurden, herausgesucht. Dieser Beruf war eng mit unserer alten Stadt verbunden. Es wird unterschieden zwischen diesen Sackträger, ehrbaren Menschen und den notorischen Nichtstuern, den Eckenstehern.

Wir erinnern uns an die Sackträger – sie waren ehrliche Leute, von kräftiger Gestalt, etwas rauh, ein paar etwas grob – aber selbstbewusst. Sie standen an den Ecken des Marktes an der Deutschen und Französischen Straße und waren sehr hilfsbereit. Die Sackträger waren die „Dienstleute“ der kleinen Stadt. .Arbeiten wie Umzüge, Transporte, Kartoffeln einkellern, Kohlen in den Keller bringen, Besorgungen jeder Art gehörten zu ihrem Arbeitsbereich. Sie waren da wenn sie gebraucht wurden und erledigten dann sach- und fachgerecht ihre Arbeit. Besonderst gefragt waren die Dienstmänner an den Markttagen. Man hört nie etwas schlechtes über sie.

Unter den Dienstmännern gab es keinen Neid. Jeder von Ihnen hatte seine Kundschaft. .Die Großhändler ließen sie die Waggons entladen. Die Namen der Dienstmänner waren:

Damde – Sperling – Hähnchen – Hohe – Fougle – Latte Muth – Malsac – Asskocklemus – Memper Miller – Schneider – Thoma – der jengscht Muth.

Der Primus inter pares war „der dicke Damde“, ein breiter, stämmiger Mann. Trotz seines behäbigen Ganges besaß er genügend Autorität um bei einem größeren Einsatz von Sackträgern diese einzuteilen. Ihm wurden auch schwierige Arbeiten aufgetragen.

Damde war auch noch der Präsident des „Hämmelzpänzchen“. An Fasnachtsmontag und Dienstag sind diese Männer mit Frauenröcken maskiert und „met e Rido“ vor dem schwarzen Gesicht durch die Stadt gezogen und den „Hämmelspänzchen-Baal“ ankündigten sie als „de scheenste Baal of de Welt“. Damde sorgte für Ordnung beim „Hämmelspänzchen-Baal“ Die Besitzer des „Münchener Kindl“ Frau und Herr Först konnten sich auf ihn verlassen. Damde war der „Ballarrangeur“.

Der dicke Damde verkaufte nach der Ernte auch Zwiebeln an seine Kundschaft die mit den Lieferungen sehr zufrieden waren.

Die Männer ruhten sich im Sommer nach dem Essen auf den Kellertüren der Eckhäuser aus und schliefen den Schlaf der Gerechten. Wenn dann die Sonne einmal einem der Schläfer auf das Gesicht und die Hand brannte, sagte er wohl dem neben ihm stehenden Nachbar im Halbschlummer: „Leim er de Hand aus da Sonn!“ Andere Bewohner der Stadt diskutierten über die Tagesereignisse des „Städtchens“. Politik war damals nicht gefragt. Während der Arbeit priemten alle, hatten sie Ruhe „dämpten“ sie kurze Pfeifen.

Die Dienstmänner waren auch bei Beerdigungen gefragt. Sie trugen die Leiche in den Totenwagen und vom Totenwagen zum Grab. Damals gab es Beerdigungen der 1., 2., und 3. Klasse. Bei den Beerdigungen der 1. Klasse trugen sie schwarze Anzüge mit Zylinder.

In der 2. Klasse trugen die Dienstmänner einen schwarzen Rock und eine gewöhnlichen Hose. Bei Beerdigungen der 3. Klasse sah man schon an der Kleidung das dies die letzte Klasse war.

Die Männer gingen nach ihrer Arbeit in ihre Stammwirtschaften. Damals waren dies „bei de Bonne Günther“ onn „bei der Bernefeld“. Dort wurde wie auch bei allen besondert schweren Arbeiten „Lesler-Schnapes“, von der Branntweinbrennerei „Linslerhof“ getrunken. Der „Lesler-Schnaps“ hatte hohes Ansehen – es gab keinen Schnaps der besser war. Der Wirt hätte es nicht gewagt, den Männern anderen Schnaps auszuschenken.

Die Wirtschaft „Mamm Morant“ am Bahnhof hatte keinen „Lesler“ im Ausschank. Die Dienstmänner gingen dort nicht hin. Später kam der Schnaps von „Baluschel“ auf der dann von den Sackträgern getrunken wurde.

Den Preis für die Dienstleistungen musste man immer vorher abmachen – oder man das Nachsehen wie nachstehnden Geschichten entnehmen kann:

In einem Betrieb sollte eine Maschine, teilzerlegt, Gesamtgewicht 4.000 kg, entladen werden. Der Firmeninhaber bestellte den Sprecher der Dienstmänner und fragte diesen nach dem Preis. Dieser sah sich die Maschine und den Transportweg an und forderte für sich und seine Freunde 400,– RM. Dem Geschäftsführer war dieser Preis zu hoch und der Dienstmann sage: „Dann lad dir die Maschine selber ab – mir hann us Kraft (und er zeigte auf seine Armuskeln) net se verschenken“. Es wurde neu verhandelt und man einigte sich auf 250,– RM.

„Hähnchen“ wurde zur der Beamtenfamilie H. gerufen weil deren Hund krank war. Die Hausherrin sagte ihm sie habe gehört, er sei hundeverständig und habe schon manchen Hund gesund gemacht. Der Sachverständige (im Nebenberuf Hundefänger), sagte: „Genn mer de Hond ruhig for väerzehn Dag mit, dann es er kuriert“. Der Hund war völlig überfüttert und wenn er dort keine Kur gemacht hätte, wäre er bald eingegangen. Hähnchen nahm den Hund mit nach Hause und gab ihm nichts zu Fressen. Bellte der Hund ging der Hundearzt nicht sehr zart mit ihm um. Nach 14 Tage brachte er den Hund zur der Familie zurück die sich sehr bedankte und ihm 15,– RM in die Hand drückte. Im Kreise seiner Freunde erzählte „Hähnchen“, dass er en gudd Geschäft gemacht hat.

Das waren zwei Geschichten der letzten Vertreter einer Zunft – sie Leben alle nicht mehr und wenn die ältere Generation gestorben ist – und nichts aufgeschrieben ist, wird man nicht mehr von den Dienstmännern sprechen – und sie waren doch ein Stück der alten Stadt Saarlouis!

Quelle: Saar-Zeitung 1942

Maréchal Michel Ney – Stationen eines beherzten Lebens

Im Städtischen Museum Saarlouis wurde am 09.01. die Sonderausstellung zum 250. Geburtstag von Michel Ney unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeiser Peter Demmer Geburtstag. eröffnet.

Benedikt Loew Leiter des Städtischen Museums begrüßte nach der Rede des Oberbürgermeisters die Besucher hielt einen kurzen Vortrag über das Leben von Maréchal Michel Ney. In der Ausstellung sind in 9 Abschnitten insgesamt 230 Exponate zu sehen. Ein Begleitheft zur Ausstellung kann im Museum erworben werden.

„Maréchal Michel-Ney – Stationen eines beherzten Lebens“
Ausstellungszeitraum: 10. Januar – 10. Juni 2019

Die Ausstellung ist geöffnet:
Dienstag bis Freitag: 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr,
Samstag, Sonntag und Feiertag: 14 bis 17 Uhr.

Führungen für Gruppen sind nach Terminabsprache möglich

Galakappensitzung und Kinderkarneval des SKC „de Boules“ e.V.

In der Mehrzweckhalle Vogelsang geht es an Fastnachtsamstag, 02.03.2019, endlich wieder närrisch hoch her. Der Saarlouiser Kultur- und Carneval-Club (SKC) „de Boules“ e.V. veranstaltet ab 20.11 Uhr seine Galakappensitzung und präsentiert alles, was zu einem gelungenen Abend dazugehört: fetzige Tänze der SKC-Garden, Tanzmariechen und des Männerballetts, witzige Sketche und Büttenreden sowie stimmungsvollen Gesang. Der Kartenvorverkauf für diese Veranstaltung findet am Sonntag, 10.02.19 um 10.11 Uhr im Gasthaus „Zum Stadtkrug“, Schlächterstraße statt. Auch Restkarten sind dort erhältlich.

Mit Pauken und Trompeten und ganz viel „Alleh hopp“ startet die Jugendabteilung des SKC „de Boules“ e.V. an Fastnachtsonntag, 03.03.2019, ihren Kinderkarneval, zu dem alle kleinen und großen Narren recht herzlich eingeladen sind. Los geht’s um 15.11 Uhr mit einem bunten Programm in der Mehrzweckhalle Vogelsang. Neben den Tänzen der Garden und zahlreichen Spielen und werden die schönsten Kinderkostüme prämiert. Karten können an der Tageskasse erworben werden.

Husarengeneral Marschall Ney

1788 aber „vertauscht er die Feder mit dem Schwert“, geht zu Fuß die zehn Wegstunden nach Metz und wird Husar in dem Metzer Regiment Colonel Général Hussards. Er ist nur einer in der langen Reihe von Söhnen der Stadt Saarlouis, die in jener Zeit Soldat wurden (General Grenier ist in demselben Jahre geboren), die durch die Ereignisse der Revolution und der nachfolgenden napoleonischen Kriege schnell „Karrière“ machten und durch ihre Kriegstaten zum Ruhme Frankreichs und zur Ehre ihrer Heimatstadt beitrugen. Hätte ihn doch ein Metzer Maler in der Prachtuniform des Regiments Colonel Général Hussard gemalt: Husarenüberwurfjäckchen von scharlachrotem Tuche mit weißem Lammfell gefüttert. Dolman von himmelblauer Farbe mit gelber Husarenbeschnürung, schwarzer Schako mit roter Verzierung, und aufrechtstehender weißer Feder, scharlachroter Tasche an der Seite, blaue Hose, blauer Mantel. Und dazu 19 Jahre alt, groß, baumstark, rothaarig, blauäugig. Soll man da kein schöner Husar sein?

Es folgten Jahre des Krieges, den die europäischen Staaten gegen das revolutionäre Frankreich führen, Jahre, in denen die Perückenarmeen Europas sich gegen das oft mangelhaft bekleidete und genährte französische Volksheer stellen, ein Revolutionsheer, das auf den Ruf hin: „das Vaterland ist in Gefahr“, sich in Eile gebildet hatte. Da Österreich als Hauptgegner auftrat, war Frankreich auch von Norden, dem damals österreichischen Belgien her, bedroht.

Ney gehört in diesem Kriege der Nordarmee von Sambre-et-Meuse an und wird nach der Schlacht von Valmy zum Leutnant befördert. Ist diese Beförderung nicht ein Symptom? Nicht nur die streng geordnete, gegliederte Schlachtenaufstellung der alten Zeit in ihrer Schwerfälligkeit hat einer neuen aufgelockerten Kampfesweise Platz gemacht. Auch der Aufstieg, der sonst nur den Söhnen der Vornehmen, möglich war, steht jetzt dem Volke offen.

Dem Husar Ney untersteht die Vorhut. Als solcher hat er zu erkunden, vorzustoßen, anzugreifen. Durch dreiste Einschüchterung bringt er in den folgenden Jahren die Städte Mastricht, Würzburg, Bamberg, Forchheim und Magdeburg zur Übergabe, fast ohne einen Schuss zu tun. Als Bauer verkleidet, verschafft er sich Eintritt in die belagerte Stadt Mannheim, stellt seine Erkundungen an und überrumpelt danach diese Stadt mit einigen Schüssen. Dass er schreibgewandt ist und französisch und deutsch gleich gut spricht, ist ihm in diesen Jahren von Vorteil.

Im Jahr III der französischen Revolution hat er schon den Namen IˈInfatigable, der Unermüdliche. Kleber ist auf ihn aufmerksam geworden. 1793, mit 24 Jahren, wird er zum Brigadegeneral vorgeschlagen. Kleber schreibt an das Direktorium: „Der Generaladjutant Ney hat während dieses Feldzuges und der vorhergehenden vielfache Beweise von Talent, Eifer und Unerschrockenheit gegeben. Gestern hat er sich selbst übertroffen, als er wiederum zwei Pferde unter ihm getötet wurden. Ich habe es als meine Pflicht betrachtet, diesen Offizier auf dem Schlachtfeld zum Brigadegeneral zu befördern. Das Patent war ihm schon vor 18 Monaten geschickt worden, aber aus Bescheidenheit nahm er es damals nicht an. Indem Sie diese meine Ernennung bestätigen, geben Sie, Bürger des Direktoriums, mir einen treffenden Beweis Ihrer Gerechtigkeit.“ –

In dieser Zeit verbringt Ney einen Erholungsurlaub in Saarlouis und wird gefeiert und geehrt. Bald danach wird er Divisionsgeneral auf Befehl des Direktoriums und bekommt den Oberbefehl über die 3. Armee. Im Frieden von Lunéville wird das linke Rheinufer französisch. Es ist ein Augenblick der Kriegsstille.

Ney hat ein Besitztum gekauft in Malgrange bei Nancy. Dorthin lässt er den Vater und die Schwester von Saarlouis kommen und übereignet ihnen das Haus. Auch den anderen Verwandten ist er behilflich. Den jungen Verwandten aus Beaumarais schafft er auf die Kriegsschule nach St, Cyr. Ney ist 33 Jahre alt und ein schweigsamer Mann, der die Untergebenen nicht lange zu Wort kommen läßt, schweigsam, wie es bei den Generälen der napoleonischen Armee aus wohlerwogenen gründen Brauch war.

Napoleon ist Konsul geworden und will den schweigsamen Draufgänger an sich ketten. Josephine erreicht es auf dem Wege einer Verbindung mit der Freundin ihrer Tochter Hortense, der 20 jährigen Eglé Auguié. So war es auch bei Napoleon üblich, den jungen Generälen, den Emporkömmlingsgenerälen, durch Hineinversetzen in einen Kreis gewisser Vornehmheit jene Umformung angedeihen zu lassen, die er selbst erstrebt und gefunden hatte in seiner Verbindung mit Joséphine Beauharnais. Der etwas ungeschickte Mann, der Rotkopf gefällt dem jungen Mädchen nicht allzu sehr, aber sie bewundert den Helden in ihm und am
6. Thermidor des Jahres X der französischen Republik wird im Schlosse zu Grignon die Hochzeit gefeiert. Madame la Maréchale erlebt nun selige Zeiten, wenn sie auf ihren Gesellschaften zu glänzen versteht. Er aber bleibt ein schlichter Soldat in Benehmen und Kleidung. Nur den altmodischen Haarzopf hat er der jungen Marschallin zuliebe abschneiden lassen.

Nach dem Siege von Friedland nennt ihn die Armee „le brave des braves“ oder die Soldaten noch viel einfacher „le Rougeat“, der Rotfuchs oder „Carotte“. Der Kaiser verleiht ihm den Titel: Herzog von Elchingen, nach dem Ort eines Sieges an der Donau. Der folgende Krieg in Spanien ist ihm wegen der Kampfesweise der Spanier, vor allem wegen der Unstimmigkeiten mit Masséna, ein Grund ständig zunehmenden Ärgers. „Ich bin Herzog von Elchingen, wenn Sie Herzog von Dalmatien sind“, so ruft er Masséna zu und ist froh, als er Spanien und dem „guerre de comédie“ den Rücken kehren kann.

Quelle: Dora Dimel/Beaumarais – Marschall Ney und seine Heimat

Bildquelle: Museum Saarlouis

Feste Wagner Metz

Die Feste Wagner liegt im Süden von Metz auf einem Hügel zwischen dem
Fluss Seille und dem Bach de Chèrisey. Im Süden und Westen führt die Bahnlinie Metz – Chateau Salins vorbei, im Osten die Straße Metz – Cheminot – Nancy. Mit dem Bau der unregelmäßig geformten Festung wurde 1907 begonnen. Am 17. Mai 1910, mit Ende der Rohbauphase, erhielt die Festung zu Ehren des 1904 tödlich verunglückten Inspekteurs des Festungswesen Generalleutnant Julius Wagner den Namen „Feste Wagner“.Die Feste besteht aus sechs freistehenden Bereichen, die unterirdisch alle mittels Hohlgang verbunden sind. Die Kasernen konnten 1.250 Mann aufnehmen. Das Infanteriewerk Verny besitzt die Form eines gleichmäßigen Trapezes und liegt nördlich des Dorfes Verny. Es besteht aus einer doppelstöckigen Kaserne, einem Bereitschaftsraum, einem Kehlblockhaus, vier Panzerbeobachtern und mehreren Schneckenbeobachtungsständen. Zusammen mit dem I-Werk Verny liegt auf einer Linie auch die Schirmlafettenbatterie Nr. 7, die aus einem M-Raum, einer Brustwehr samt einem Mannschaftsraum und zwei Stellungen für 15-cm-Schirmlafettenkanonen besteht. Die 2 x 15-cm-Schirmlafettenbatterie war an ein Normalspurgleis angeschlossen. Über das Normalspurgleis wurden die Kanonen im Kriegsfall in die Batterie gebracht, ebenso wie die Versorgung mit Munition direkt über die Bahn abgewickelt werden konnte. Der Infanteriestützpunkt Lamencé besteht aus einer großen doppelstöckigen Kaserne, die mit einer flankierenden Kasematte für zwei 7,7-cm- Kanonen versehen ist. Von hier kann das Seille-Tal in westlicher Richtung unter Feuer gehalten werden. Panzerbeobachter, Bereitschaftsraum und Kehlblockhaus vervollständigen das Ensemble. Die Panzerhaubitzbatterie ist mit vier 15-cm Haubitzen ausgestattet. Hier befindet sich auch das Kraftwerk, das mit Hilfe von Einkolben-Ottomotoren (Benzolmotoren) die Elektrizitätsversorgung der gesamten Festung übernimmt. Die Panzerkanonenbatterie ist mit vier 10-cmKanonen ausgerüstet. Das Infanteriewerk Avigy besitzt einen trapezförmigen Umriss und setzt sich aus einer doppelstöckigen Kaserne, Bereitschaftsraum, zwei Grabenstreichen, einem Kehlblockhaus, drei Panzerbeobachtern und mehreren Schneckenbeobachtungsständen zusammen. Das Infanteriewerk Seille besteht aus einer Kaserne, Bereitschaftsraum und einem Artillerie-
Panzerbeobachtungsstand.

Textquelle:
http://www.feste-wagner.de

Die Zahl der Besucher der Feste Wagner in Metz, dem einzigen Werk der ehemaligen deutschen Großfestung, das offiziell besucht werden kann, hat dramatisch nachgelassen.

Das ist schade, zumal die französische Organisation ADFM inden vergangenen Jahren Außerordentliches geleistet hat, umBesuchern ein umfassendes Bild zu vermitteln, wie die alten Werke in der Kaiserzeit ausgesehen haben.

Seit Jahren arbeitet eine kleine, aktive Gruppe der ADFM (Association Découverte de la Fortification Messine) unter der Leitung ihres langjährigen Vorsitzenden Raymond Decker an der Wiederherstellung ehemaliger Einrichtungen der Feste Wagner. Erstes Ziel war die Wiederinstandsetzung der beiden Panzerbatterien. Bei allen 8 Türmen, also bei der 4 x 10-cm-Kanonenbatterie und bei der 4 x 15-cm- Haubitzbatterie fehlten nichtnur die Geschützrohre, sondern auch die mit den Panzerkuppeln fest verbundenen Lafetten und die gesamte Turmtechnik. Nur die leeren Panzerkuppeln deckten die Turmschächte.

Mit Hebeln wird die leere Kuppel zunächst aus ihrer
Kalotte gehoben und auf Rundhölzer gesetzt. [Wernet April 2004]

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Die leere Kuppel ist angehoben und ruht auf Rundhölzern. Eine leichte Laufkatze ist montiert. Sie dient zum Ablassen der Einzelteile der Turmmechanik, die bereits auf der Batteriedecke zwischengelagert sind. Im Vordergrund die neue Pivotsäule. [ADFM 2004]

Die untere Ebene eines der liebevoll und aufwendig restaurierten 10-cm-Panzertürme. [Wernet 2019]

Die 4 x 15-cm-Panzerhaubitzbatterie

Der Wiederaufbau der 4 x 15-cm-Panzerhaubitzbatterie begann zunächst mit zwei Türmen: Im Frühjahr 2006 die Demontage auf der Feste Kaiserin und bereits am 5. und am 20. Juli ihr Abtransport und Ablassen in die Turmschächte der Feste Wagner.

OLYMPUS DIGITAL CAMERASo sah die vordere der beiden Maschinenhallen noch 1996 aus…[Wernet 1996]

und so zu Beginn der Arbeiten 2016. [ADFM April 2016]

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Rodena bedankt sich bei Inge und Dieter Wernet für den Bericht und die schönen Bilder!