AM ASCHERMITTWOCH IST ALLES VORBEI

 

 Aschenkreuz seit dem 10. JahrhundertAschermittwoch = strenger Fast- und AbstinenztagBüßer wurden öffentlich mit Asche bestreutdie Asche steht für Vergänglichkeit – Trauer – BußeDies Cinerumpolitischer Aschermittwochseit dem 6. Jahrhundert ist der Mittwoch vor dem sechsten Sonntag vor Ostern Auftakt zur Fastenzeittraditionelle Speise ist der Hering.

Seit dem 6. Jahrhundert bildet der Mittwoch vor dem sechsten Sonntag vor Ostern den Auftakt zur österlichen Fastenzeit. [1] An ihm soll nach Überlieferungen der Erzengel Luzifer aus demHimmel gestürzt worden sein. So vermied man in früherer Zeit, neues Vieh in den Stall zu stellen, das Haus zu reinigen, das Dorf zu verlassen oder den Wald zu betreten. [2]

Der Aschermittwoch (lateinisch: „Dies Cinerum“) erhielt seinenNamen, weil in der Alten Kirche die Büßer an diesem Tag öffentlich mit Asche bestreut wurden. Nach der Einstellung der öffentlichen Buße lässt sich seit dem 10. Jahrhundert die Austeilungdes  Aschenkreuzes an diesem Tag nachweisen. [1] Die Asche steht seit jeher für Vergänglichkeit, Trauer und Buße.

Bis zum Hochmittelalter legten die Sünder an den Sonntagen vor Ostern ein Bußgewand an und wurden mit Asche bestreut, getreu dem Bibelzitat aus 1. Mose 3,19: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst.“ Die Ostkirche kennt jedoch keinen Aschermittwoch, weil ihre Fastenzeit bereits am Sonntagabend beginnt. Die traditionelle Speise am Aschermittwoch ist der Hering, da er gut mit dem Alkohol harmoniert, der meist an den vorhergehenden Faschingstagen genossen wurde. [2] Ansonsten ist der Aschermittwoch ein strenger Fast- und Abstinenztag. Fleisch sollte an diesem Tag nicht gegessen werden. [1]

In der Politik hat sich die Tradition des „politischen Aschermittwoch“ eingebürgert, ein Tag, an dem sich gegnerische Parteien auf Versammlungen zu einem heftigen Schlagabtausch treffen. Ursprünglich stammt dieser Brauch aus Bayern, wo sich die Bauern in Vilshofen an der Donau auf einem Rossmarkt trafen und über Politik diskutierten. [2]

ANMERKUNGEN [1] Becker-Huberti / Lota, KATHOLISCH A-Z, das Handlexikon, Verlag Herder, Freiburg (Breisgau) 2009, Seite 26. [2] Die wichtigsten Feier- und Gedenktage, Wissen Media Verlag, Gütersloh/München 2009, die Seiten 22 + 23.