Das Rodener Platt – Teil 2

Das Rodener Platt Ist eine moselfränkische Mundart, die seit Jahrhunderten in unserem Heimatdorf gesprochen wird. In jedem Saarlouiser  Stadtteil weist sie Abweichungen auf. Das typische am Rodener Dialekt ist, dass wir teilweise die Vorsilben nicht ganz aussprechen. Das n und das t werden verschluckt.

Der Rodener sagt z.B.:“ Eich ha mei Schirz agedohn, un de

                                   Gommerden agemach, da benn eich fogang.“

Im Laufe der Jahre sind jedoch viele alte Ausdrücke verlorengegangen und wurden durch hochdeutsche oder englische Wörter ersetzt. Wir sammeln "altmodische Wörter" und schreiben sie auf!

Gehen  wir nun weiter zum "B"


Bääken              scheuchen
Bäätsch             Brotknäuschen
Baamolig           Speiseöl
battern               stehlen
Bauchlappen      Rauchfleisch
Bettsaicherten    Löwenzahn
Bibelchen          Tannenzapfen
Bibelchen          Küken
Bibelches-Söpp Einbrennersuppe mit Kartoffeln
Bibi                  Barbara
Bibbes             einfache Blut- oder Leberwurst
Biekes             Jauche
Bissin              Griffeldose
Bietzen            Zöpfe
Bloder             Blase (z.B.: am Fuß)
Blotzert           Französische Münze
bleuer Kappes Rotkraut
Blöfurzen-dicker imaginere Person (kann jeder sein)
Bokgeln          gritzeln, schlecht schreiben
Böll                Schöpfkelle
Boss              Beule
Barchart         Barchent = Baumwollflanell
Bowelchin       geschmackloses Kleid (Jiddisch: Pofel)    
Bööz               aufgeschmissen (Fastnachtsnarr)
Bocks             Hose (Box)
Bremmen        Ginster
Broschtlappen  Herrenweste
Boule              Schimpfwort für Saarlouiser
Bouwle            Bübchen

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Gruppenbild der Familie

Rückblick – Geschichte zum Anfassen – Rodena besichtigte Fort Casso

Als Hüter der Höhe von Rohrbach-Les-Bitche hat das Infanteriewerk Rohrbach den feindlichen Angriffen im Laufe des militärischen Feldzuges 1939-1940 erfolgreich Widerstand geleistet. Im Bunker erlebten wir den Alltag des 166. Festungsregiments. 25 m unter der Erde befinden sich Küche, Kraftwerk, Kaserrne usw. Zum Abschluß der Führung besichtigten wir den versenkbaren Panzerdrehturm.

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Quelle alter Bilder: Fort Casso

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Schlacht um Verdun

Die Schlacht von Verdun begann am 21. Februar 1916 mit dem Angriff auf die Festung Verdun. Sie gehört zu den verlustreichsten Schlachten des 1. Weltkrieges. Französische und Deutsche Soldaten standen sich in einem Stellungskrieg gegenüber. Über 800 000 Menschen verloren ihr Leben. Am 25. Februar wurde Fort Douaumont eingenommen. Die Schlacht um Verdun endete am 19. Dezember.

Noch Heute befinden sich Waffen, Blindgänger und Knochen in der Erde.

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Fort De Vaux

Fort Vaux (eigentlich „Fort de Vaux“) war eine französische Festung nahe der im Ersten Weltkrieg heftig umkämpften Stadt Verdun in Lothringen/Frankreich.

Quelle: Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Fort_Vaux

Alte Fotos: Quelle Fort Vaux

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ÄTHERKRIEG ZWISCHEN DER SOWJETUNION UND DEUTSCHLAND

AUTOR: Josef Theobald

VORWORT

Die älteste Deutsch-Sendung aus dem Ausland kam aus Moskau. Sie
hatte ihre Premiere am 7. November 1929. Von den damaligen Feier-
lichkeiten zum Tag der „Oktober-Revolution“ wurde nämlich an diesem
Tag eine Direkt-Reportage in Deutsch gesendet. Das war die Geburts-
stunde des Auslandsrundfunks der damaligen Sowjetunion. Dies war
kein Zufall. Deutschland rückte damals verstärkt in den Blickwinkel der
Weltrevolution. So war Deutschland den Herren im Kreml sehr wichtig
gewesen. [1]

Im Vergleich zu Deutschland hatte die Rundfunktechnik in Russland
einen schweren Start. Die Spezialisten, die auf diesem Gebiet tätig
waren, arbeiteten unter denkbar schwierigen Rahmenbedingungen.
Denn man misstraute ihnen. Dabei ist vorwiegend an den Leiter des
Radiolaboratoriums von Nishni-Nowgorod, Herrn Prof. M. A. Bontsch-
Brujewitsch, zu denken. Nur dem persönlichen Eingreifen und der Un-
terstützung W. I. Lenins war es zu verdanken, dass das Laboratorium
weiter bestand und bei der Entwicklung des Rundfunks in der Sowjet-
union große Bedeutung erlangen konnte. [2]

BEITRAG

Am 07. November 1929 begannen über einen Langwellensender des
sowjetischen Zentralrates der Gewerkschaften nun erste Sendungen
in deutscher Sprache. Geprägt war das Programm vom gesprochenen
Slogan „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ und schließlich vom
Kampflied der internationalen Arbeiterbewegung „die Internationale“.
Der sowjetische Historiker mit Namen Wladimir Ostrogorski unterstrich
dabei, dass von jetzt an die Forderungen der „revolutionären Arbeiter“
erfüllt seien.

Erste kritische Stimmen in der bürgerlichen Rundfunkprogrammpresse
kamen mit Verzögerung. Nach dem abgehaltenen vierten Kongress der
„Roten Gewerkschaftsinternationale“ im März 1928 wurde plötzlich das
Funkwesen als ein „machtvolles Mittel für .. Agitation, Propaganda, Kul-
tur- und Aufklärungsarbeit“ gesehen. Es könne bei konkreten politischen
Ereignissen, wie Streiks und Wahlen, eine wichtige Rolle spielen.

So legte denn auch die Reichswehr nach wenigen Wochen einen ersten
Bericht zum Thema „bolschewistische Rundfunkpropaganda in deutscher
Sprache“ vor. Montags, mittwochs und samstags würden kommunistische
Lieder, Rezitationen und Theaterstücke sowie antireligiöse Propagandavor-
träge ausgestrahlt. Später wurden die Programme durch die Beantwortung
von Hörerfragen und Gespräche mit Wissenschaftlern, Schriftstellern und
Arbeitern aus Deutschland, die die Sowjetunion bereist hatten, bereichert.

Zwei Monate nach Aufnahme der Sendungen aus Moskau sah sich die
Presseabteilung beim Auswärtigen Amt gezwungen, beim Reichspost-
ministerium anzufragen, ob der Moskauer Sender „mit den üblichen Pri-
vatapparaten aufgefangen werden könne, so dass die Gefahr einer pro-
pagandistischen Einwirkung auf weitere Kreise, insbesondere der Arbei-
ter, besteht“. Auch die sozialdemokratische Presse und die Zeitungen
der Mitte- und Rechtsparteien nahmen sich des Themas an. Denn diese
hatten befürchtet, der Moskauer Sender werde weitere Unruhe im ohne-
hin durch die heraufziehende Weltwirtschaftskrise geschüttelten Reich
schüren. Diese Sorge war begründet. Durch die Reichstagswahl vom
September 1930 wurde die KPD zur drittstärksten Partei. Man rechnete
hier mit einem größeren Gewicht in der nahen Zukunft.

Im Januar 1931 ergriff das Zentrumsorgan „Germania“ die Initiative und
forderte in einem „Moskau im Radio“ überschriebenen Artikel „scharfe
Maßnahmen“ gegen die „von der Sowjetregierung inszenierte Kommu-
nistische Propaganda auf deutschem Boden“. So müsse sich die Reichs-
regierung mit allen diplomatischen und politischen Mitteln gegen einen Zu-
stand zur Wehr setzen, der des Reiches unwürdig sei. Zwei Monate später
beschäftigte der Streit um die deutschsprachigen Sendungen aus Moskau
auch das Reichstagsplenum, nachdem in Ausschussberatungen davon ge-
sprochen wurde, der Gewerkschaftssender verstoße gegen internationale
Verträge, die die Staaten zur Nichteinmischung in die inneren Angelegen-
heiten eines anderen Staates verpflichteten. Der Vorsitzende der kommu-
nistischen Fraktion, Ernst Torgler, entgegnete dagegen, dass Tausende
und Abertausende von deutschen Arbeiterrundfunkhörern jene Vorträge
des Moskauer Gewerkschaftssenders dem innerdeutschen Programm
vorziehen würden. Der Rundfunk sei ein Instrument der herrschenden
Klasse in Deutschland. So werde man nicht verhindern können, dass
die Arbeiter mit Begeisterung und mit Freude sich die Vorträge vom
besagten Gewerkschaftssender anhören würden. Denn hier würden
die Dinge so dargestellt, wie sie seien und nicht so, wie man sie gern
darstellen möchte, um die Arbeiter ruhig und friedlich zu erhalten in
einer Zeit, wo man ihnen noch das letzte nähme. Reichspostminister
Georg Schätzel von der Bayerischen Volkspartei wandte ein, dass es
keinen Staat geben könne, der auf sein Leben und seine Existenz noch
etwas gibt, wenn er sich von einem anderen Staat in derartiger Weise in
seine inneren Verhältnisse hineingreifen lasse.

Vorliegende Bündel von Abhörberichten aus der Reichskanzlei gaben
fortan Anlass zu Gegenmaßnahmen. Denn mittlerweile wurde bei dem
Moskauer Sender zu einem Kampf gegen die Sozialdemokratie und den
faulen Kapitalismus aufgerufen. [3]  Folglich regte also die Zentrumsab-
geordnete Helene Weber an, sich doch den Propagandaeifer Russlands
zum Vorbild zu nehmen. Eine bisher erfolglose Demarche des deutschen
Botschafters in Moskau, Herbert von Dirksen, im sowjetischen Außen-
kommissariat kam zur Sprache. Es handele sich aber hier um einen
russischen Gewerkschaftssender, der angeblich für die Deutschen
der Wolgarepublik bestimmt sei, auf den die Sowjetregierung ohne-
hin keinen Einfluss habe. Eine Runde in der Reichskanzlei beschloss
neben Störaktionen Sendungen der Berliner Rundfunkgesellschaft, um
„die deutsche Öffentlichkeit über die wahren Zustände in Russland auf-
zuklären“.

Im Juni 1931 begannen bei der „Deutschen Welle“ Vorträge unter dem
Sendetitel „Bilder vom heutigen Russland“ unter Mitwirkung des Haupt-
referenten, dem Regierungsrat im preußischen Staatsministerium mit
Namen Herbert Weichmann, der die Sowjetunion zu dieser Zeit selbst
bereist hatte. Ein deutscher Telegraphiesender störte die Reportage
Egon Erwin Kischs vom Roten Platz am 07. September 1931. Im Ge-
genzug überlagerte ein sowjetischer Störsender zeitweise den Sen-
der Königswusterhausen, der die Programme der „Deutschen Welle“
verbreitete. Diesen ersten deutsch-sowjetischen Ätherkrieg begleite-
ten innerdeutsche Auseinandersetzungen, die fast bis zum Ende der
Weimarer Republik anhielten. [4]

NACHTRAG

Angesichts der Weltwirtschaftskrise entwickelte sich Deutschland immer
mehr zu einem politischen Schauplatz radikaler Kräfte: nämlich auf der
einen Seite die Rechtsradikalen unter dem Dach des Nationalsozialis-
mus (NSDAP) und auf der anderen Seite die Linksradikalen unter dem
Dach des Kommunismus (KPD). Daher wurden die gemäßigten Kräfte
zunehmend in die Enge getrieben.

Nicht nur die Nationalsozialisten hatten paramilitärische Einheiten, wie
die SA mit 400.000 Mitgliedern. Auch die Kommunisten konnten sich
auf den Rotfrontkämpferbund stützen, deren Mitgliederzahl auf etwa
150.000 Mitgliedern geschätzt wurde. Die KPD sah in den National-
sozialisten die Trabanten der „Diktatur der Bourgeoisie“. In Wirklich-
keit wurde die Bourgeoisie zum Trabanten der NS-Diktatur. Demnach
versuchte jede Seite, die Massen für sich zu gewinnen.

Die Auflösung des Reichstages bot den Kommunisten eine neue Ge-
legenheit zur außerparlamentarischen Aufrüttelung und Mobilisierung
der ausgebeuteten Massen. Hier steht außer Frage, dass von nun an
die Kommunisten einen entscheidenden Anteil hatten, dass die her-
kömmlichen Formen der politischen Auseinandersetzung verlassen
wurden. Kam es zunächst zu Schlägereien, bei denen auch Schüsse
fielen, so endeten jedoch diese Auseinandersetzungen mit Aktionen
von Terrorgruppen, die vor der einschreitenden Polizei keinen Halt
machten. Die Freigabe der Straße für die SA habe schließlich die
kommunistischen Terrorgruppen erneut dazu veranlasst, nun ihr
Bestehen unter Beweis zu stellen.

Bei den Reichspräsidentenwahlen im April 1932 (zweiter Wahl-
gang) gewann der KPD-Kandidat Ernst Thälmann 10,2 % der
abgegebenen Stimmen. Adolf Hitler gewann 36,8 %. Gewinner
der Wahl war erneut Paul von Hindenburg, ein Kriegsheld des
I. Weltkrieges, der als parteiloser Kandidat und Monarchist den
Republikanern eher misstraute. [5]

Daraus kann ersehen werden, dass die rechten Parteien und
unabhängige Kandidaten doch einen eindeutigen Vorsprung
hatten.

Schon anlässlich der Reichstagswahlen im Juli 1932 wurde
die bürgerliche Mitte aufgerieben. In den Novemberwahlen
büßten die Sozialdemokraten, insbesondere bei den jungen
Wählern, Stimmen ein. Denn sie waren für diese Gruppe von
Wählern nicht mehr attraktiv genug. Der linke Flügel der Partei
wandte sich den Kommunisten zu, die jetzt 100 Sitze von 584
möglichen erreichen konnten. Die Nationalsozialisten kamen
dann auf 196 Sitze. [6]  
 
Vor allem zu Beginn der Weimarer Republik wurde den Sozial-
demokraten unter Philipp Scheidemann (1865-1939) auf der
kommunistischen Seite der Vorwurf gemacht, sie trügen bei
der einstigen Ermordung ihrer herausragenden Vertreter (Rosa
Luxemburg, Karl Liebknecht) eine Mitverantwortung. Denn diese
wurden im Januar 1919 nach dem Scheitern des Spartakusauf-
standes mit Hilfe von Freikorpssoldaten umgebracht. [7]  Dies
ließ das Klima zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten
angespannt bleiben.              
              
ANMERKUNGEN
[1] kurzwelle aktuell, Autor: Hermann Jäger, Heft 39/87, Soldi-
    Verlag, Hamburg 90, Seiten 5 + 6.
[2] W. I. Lenin, Werke, Band 36. Dietz Verlag, Berlin-Ost 1967,
     Seiten 516 + 707.
[3] „Es ist unmöglich, dem Kapitalismus den Garaus zu machen,
     ohne dem Sozialdemokratismus in der Arbeiterbewegung den
     Garaus gemacht zu haben.“ (J. W. Stalin, Band FRAGEN DES
     LENINISMUS, 4. Auflage, Dietz Verlag, Berlin-Ost 1951, Seite
     223)
[4] UNTER DER LUPE, Ideologie-Pfeile im Äther von Ansgar Diller
     (Evangelischer Pressedienst <EPD>), abgedruckt im KURIER
     der ADDX e. V. im Jahre 1979.        
[5] Dirk Blasius, Weimars Ende (Bürgerkrieg und Politik [1930-
     1933]), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, Seiten 40,
      58/9 + 61/2.
[6] Hajo Holborn, Deutsche Geschichte in der Neuzeit, R. Olden-
     bourg Verlag, München 1971, Seite 494.
[7] „Und jetzt die ‚ideologischen Bande‘ zwischen Reformisten und
     Revolutioären verteidigen heißt die Henker aus den Reihen der
     Arbeiter, wie Noske und Scheidemann, unterstützen, die der
     Bourgeoisie behilflich waren, Rosa Luxemburg und Karl Lieb-
     knecht zu ermorden, Tausende von Arbeitern zu ermorden, weil
     sie den revolutionären Kampf gegen die Bourgeoisie führen.“ (W.
     I. Lenin, Ausgewählte Werke in sechs Bänden, Band V, Dietz
     Verlag, Berlin Ost 1987, Seiten 241/42)
 

SAARLANDMEISTERSCHAFTEN DER AH IM HALLENFUSSBALL

Anlässlich  seines  50-jährigen Bestehens  der AH-Abteilung  des 1. SC Roden  richtete
man am Samstag, dem 20. Februar 2016, in der Stadtgartenhalle die Saarlandmeister-
schaften  im  Hallenfußball  aus. Den  1. Platz  erzielte der FC Schwalbach, gefolgt von
dem  SC Halberg Brebach. Den  3. Platz erreichte der 1. SC Roden  durch ein Elfmeter-
schießen. Dank  der zahlreichen Helferinnen  und  Helfer konnte  dieser Tag zu einem
guten Abschluss gebracht werden. Mehr Bilder auch auf unserer Facebook-Seite un-
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Saarlouiser Stadtgartenhalle – Hallenmasters Ü50/40

50 Jahre 1966 – 2016 – AH 1. SC Roden

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Rückblick – NEUJAHRSEMPFANG DER SPD STEINRAUSCH

Zu einem Neujahrsempfang lud der Vorstand des SPD-Ortsvereins Steinrausch unter dem Vorsitz von  Jürgen Paschek  seine Mitglieder in das Mehrgenerationenhaus auf dem Steinrausch ein. Im Rahmen des Empfangs wurden auch verdiente Mitglieder der Partei von der SPD-Generalsekretärin der SPD Saar Petra Berg geehrt.

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Rückblick – Ausstellung „Die Rote Zone“ Mehrzweckhalle nach Beaumarais

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Die Evakuierung der Saarlouiser Bevölkerung 1939/40 stand im Mittelpunkt dieser Ausstellung die vom Verein für Mundart und Geschichte Beaumarais unter seinem Vorsitzenden Walter Löffler durchgeführt wurde. Ausgestellt wurden Fotos von der ersten Evakuierung der Saarlouis Bevölkerung (Saarlouis lag in der Roten Zone, dem Freimachungsgebiet) im 2. Weltkrieg. In Kooperation mit dem Verband der heimatkundlich-historischen Vereine Saarlouis beteiligten sich neben dem Beaumaraiser Ideengeber der „Heimatkundeverein Neuforweiler“, der "Rodener Heimatkundeverein Rodena", der Rodener Geschichtskreis und der Heimatkundeverein Lisdorf an der Ausstellung.

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Husarengeneral Marschall Ney

1788 vertauscht Ney "die Feder mit dem Schwer“, geht zu Fuß die zehn Wegstunde nach Metz und wird Husar in dem Metzer Regiment Colonel Général Hussards. Er ist nur einer in der langen Reihe von Söhnen der Stadt Saarlouis, die in jener Zeit Soldat wurden (General Grenier ist in demselben Jahre geboren, die durch die Ereignisse der Revolution und der nachfolgenden napoeonischen Kriege schnell 2Karrière“ machten und durch ihre Kriegstaten zum Ruhme Frankreich und zur Ehre ihrer Heimatstadt beitrugen. Hätte ihn dich ein Metzer Maler in der Prachtuniform des Regiments Colonel Général Hussard gemalt:  Husarenüberwurfjäckchen von scharlachrotem Tuche mit wießem Lammfell gefüttert. Dolman von himmelblauer Farbe mit gelber Husarenschnürung, schwarzer Schako mit roter Verzierung, und aufrechtstehender weißer Feder, scharlachroter Tasche an der Seite, blaue Hose, blauer Mantel. Und dazu 19 Jahre alt, groß, baumstark, rothaarig, blauäugig. Soll man da kein schöner Husar sein?

Es folgten Jahre des Krieges, den die europäischen ‚Staaten gegen das revolutionäre Frankreich führen, Jahre in denen die Perückenarmeen Europas sich gegen das oft mangelhaft bekleidete und genährte französische Volksherr stellen, ein Revolutionsherr, das auf den Ruf hin: „das Vaterland ist in Gefahr“, sich in Eile gebildet hatte. Da Österreich als Hauptgegner auftrat, war Frankreich auch von Norden , dem damals österreichischen Belgien her, bedroht.

Ney gehört in diesem Kriege der Nordarmee von Sambre-et-Meuse an und wird nach der Schlacht von Valmy zum Leutnant befördert. Ist diese Beförderung nicht ein Symtom? Nicht nur die streng geordnete, gegliederte Schlachtenaufstellung der alten Zeit in ihrer Schwerfälligkeit hat einer neuen aufgelockerten Kampfesweise Platz gemacht. Auch der Aufstieg, der sonst nur den Söhnen der Vornehmen, möglich war, steht jetzt dem Volke offen.

Dem Husa Ney untersteht die Vorhut. Als solcher hat er zu erkunden, vorzustoßen, anzugreifen. Durch dreiste Einschüchterung bringe er in den folgenden Jahren die Städte Mastreich, Würzburg, Bamberg, Forchheim und Magdeburg zur Übergabe, fast ohne einen Schuß zu tun. Als Bauer verkleidet, verschafft er sich Eintritt in die belagerte Stadt Mannheim, stellt seine Erkundungen an und überrumpelt danach diese Stadt mit einigen Schüssen. Daß er schreibgewandt ist und französisch und deutsch gleich gut spricht, ist ihm in diesen Jahren von Vorteil.

Im Jahr III der französischen Revolution hat er schon den Namen IˈInfatigable, der Unermüdliche. Kleber ist auf in aufmerksam geworden, 1793, mit 24 Jahren, wird er zum Brigadegeneral vorgeschlagen. Kleber schreibt andas Direktorium: „Der Generalleutnant Ney hat während dieses Feldzuges und der vorhergehenden vielfache Beweise von talent, Eifer und Unerschrockenheit gegeben. Gestern hat er sich selbst übertroffen, als er wiederum zwei Pferde unter ihm getötet wurden. Ich habe es als meine Pflicht betrachtet, diesen Offizier auf dem Schlachtfeld zum Brigadegeneral zu befördern. Das Patent war ihm schon vor 18 Monaten geschickt worden, aber aus Bescheidenheit nahm er es damals nicht an. Indem Sie diese meine Ernennung bestätigen, geben Sie, Bürger des Direktoriums, mir einen treffenden Beweis Ihrer Gerechtigkeit.“ –

In dieser Zeit verbringt Ney einen Erholungsurlaub in Saarlouis und wird gefeiert und geehrt. Bald danach wird er Divisionsgeneral auf Befehl des Direktoriums und bekommt den Oberbefehl über die 3. Armee. Im Frieden von Lunéville wird das linke Rheinufer französisch. Es ist ein Augenblick der Kriegsstille.

Ney hat ein Besitztum gekauft in Malgrange bei Nancy. Dorthin lässt er den Vater und die Schwester von Saarlouis kommen und übereignet ihnen das Haus. Auch den anderen Verwandten ist er behilflich. Den jungen Verwandten aus Beaumarais schafft er auf die Kriegsschule nach St, Cyr. Ney ist 33 Jahre alt und ein schweigsamer Mann, der die Untergebenen nicht lange zu Wort kommen läßt, schweigsam, wie es bei den Generälen der napoleonischen Armee aus wohlerwogenen gründen Brauch war.

Napoleon ist Konsul geworden und will den schweigsamen Draufgänger an sich ketten. Josephine erreicht es auf dem Wege einer Verbindung mit der Freundin ihrer Tochter Hortense, der 20 jährigen Eglé Auguié. So war es auch bei Napoleon üblich, den jungen Generälen, den Emporkömmlingsgenerälen, durch hineinversetzen in einen Kreis gewisser Vornehmheit jene Umformung angedeien zu lassen, die er selbst erstrebt und gefunden hatte in seiner Verbindung mit Joséphine Beauharnais. Der etwas ungeschickte Mann, der Rokopf gefällt dem jungen Mädchen nicht allzu sehr, aber sie bewundert den Helden in ihm und am

6. Thermidor des Jahres X der französischen Republik wird im Schlosse zu Grignon die Hochzeit gefeiert. Madame la Maréchale erlebt nunselige Zeiten, wenn sie auf ihren Gesellschaften zu glänzen versteht. Er aber bleibt ein schlichter Soldat in Benehmen und Kleidung. Nur den altmodischen Haarzopf hat er der jungen Marschallin zuliebe abschneiden lassen.

Nach dem Siege von Friedland nent ihn die Armee „le brave des braves“ oder die Soldaten noch viel einfacher „le Rougeat“, der Rotfuchs oder „Carotte“. Der Kaiser verleiht ihm den Titel: Herzog von Elchingen, nach dem Ort eines Sieges an der Donau. Der folgende Krieg in Spanien ist ihm wegen der Kampfesweise der Spanier, vor allem wegen der Unstimmigkeiten mit Masséna, ein Grund ständig zunehmenden Ärgers. „Ich bin Herzog von Elchingen, wenn Sie Herzog von Dalmatien sind“, so ruft er Masséna zu und ist froh, als er Spanien und dem „guerre de comédie“ den Rücken kehren kann.

Quelle: Dora Dimel/Beaumarais – Marschall Ney und seine Heimat

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DER STANDORT DER WERKE LENINS IN DER SOWJETUNION UND IN CHINA

AUTOR: Josef Theobald

Im Rahmen einer Ausarbeitung möchte ich einmal näher beleuchten,
welchen Stellenwert eigentlich die Werke Lenins in der Sowjetunion
und in China in der Praxis hatten.

In der Sowjetunion wurde der Leninsche Apparat durch die Sicht-
weise Stalins bestimmt. Nach dem Tode Lenins legte dieser weit-
gehend dessen Gedanken aus. Mit der Zeit wird vom Stalinismus
gesprochen, der den Anspruch erhob, das alleinige Monopol der
Auslegung der Worte Lenins zu besitzen. Deshalb sind auch die
Werke Stalins neben die Werke Lenins zu stellen. Lenin selbst
hatte zwar vor seinem Tode eine kritischere Haltung zu Stalin
angemahnt, doch hatte allein schon der weitreichende Einfluss
Stalins jede Kritik an seiner Person unmöglich gemacht.

Nach dem XX. Parteitag der KPdSU im Februar 1956 wurde in der
Sowjetunion die Entstalinisierung eingeleitet. Dies hatte auch zur
Folge, dass die Werke Lenins seit 1959 einer Revision unterzogen
wurden. Für die Forschung bleibt aber die alte Fassung von 1947
weiterhin interessant.

In China hatte man sich bereits im Jahre 1919 während der 4.-Mai-
Bewegung mit den klassischen Werken der Marxismus-Leninismus
befasst. Im Juli 1921 fanden sich 13 Delegierte erstmals zusammen,
um eine Kommunistische Partei in China zu gründen. Dabei wurden
sie von einem Vertreter der Komintern Henrik Maring (1883-1942),
einem niederländischen Kommunisten aus Indonesien, unterstützt.
Nach dem verlorenen Russisch-Japanischen Krieg (1904-1905) war
Russland durch den Frieden von Portsmouth gezwungen, die Mand-
schurei räumen und die japanische Hegemonie in Korea anerkennen.
So schwand der Einfluss in dieser Region. In späterer Zeit, vor allem
nach der Niederlage der Roten Armee vor Warschau im August 1920,
wandte sich Lenin besonders den Ländern Asiens zu. Plötzlich sah er
verstärkt wieder bei den Hunderten Millionen Werktätigen Asiens einen
zuverlässigen Verbündeten im Proletariat aller zivilisierten Länder an.
„Keine Macht der Welt wird seinen Sieg aufhalten können, der sowohl
die Völker Europas als auch die Völker Asiens befreien wird.“ (Ausge-
wählte Werke in zwei Bänden, Band I, Seite 670, Dietz Verlag 1953)
Diese Hilfe nahm man in China gerne an. Der damals bedeutende
Diplomat Joffe (1883-1927) nahm im Namen der Sowjetregierung
Kontakt zu Dr. Sun Yat-sen (1866-1925) auf, nachdem dieser sich
bemühte, die von ihm gegründete Guomindang zu reorganisieren.
Auf seine Veranlassung hin wurde mit sowjetischer Hilfe eine Militär-
akademie gegründet, an dessen Aufbau sich auch die chinesischen
Kommunisten beteiligten. Man hat aber zu wissen, dass die Schaffung
eines militärischen Flügels innerhalb des ZK der KP Chinas zu dieser
Zeit stark umstritten war. In den Anfangsjahren der Herrschaft Tschiang
Kai-scheks legte man dies als Versuch aus, die Reihen der Guomindang
und ihrer Streitkräfte zu unterwandern. Im Laufe der Jahre gingen die
Sowjetunion und China aber getrennte Wege. Denn es gab innerhalb
der KP Chinas jeher eine starke trotzkistische Strömung. Mao hatte
zwar die Stalinisierung der KP Chinas erwartungsgemäß vollendet,
die Position Stalins somit nach außen anerkannt, doch formte er die
Partei in seinem Sinne um. Typisch war das fortgesetzte Studium der
Dialektik im Hinblick auf eine nach praktischen Erfahrungen ausgelegte
Widerspruchstheorie. Im Jahre 1980 erschien im Beijinger Verlag für
fremdsprachige Literatur nach dem Vorbild der DDR der Sammelband
„Marx – Engels – Marxismus“ mit eigenen Anmerkungen, der hier als
Beispiel für den Standort der Werke Lenins in China gelten kann. Durch
die gespielte Rolle der SED in der kommunistischen Weltbewegung, in
der man besonders die deutschen Verdienste bei ihrer Gründung be-
tonte, war man in China gezwungen gewesen, sich mit der Geschichte
der Arbeiterbewegung selbst kritisch auseinander zu setzen und dann
alles in Frage zu stellen, was nicht ausdrücklich durch zeitgenössische
Quellen belegt war.

NACHTRAG

Nach dem Vorschlag Lenins, auch in halbkolonialen Ländern so
etwas wie Bauernsowjets zu gründen, ist man auch in China ge-
folgt. Man gründete im Herbst 1927 im Jinggang-Gebirge erste
revolutionäre Stützpunktgebiete. Dadurch sollte erreicht werden,
dass man zum Kommunismus gelangt, ohne das kapitalistische
Entwicklungsstadium durchgemacht zu haben. (Band Chinesische
Geschichte, Beijing 2003, Seiten 199 + 200 / Lenin, Ausgewählte
Werke in drei Bänden, Band III, die Seiten 528/29)
   
Was die Person Lenins und Stalins angeht, ist ja in China erst in
den letzten Jahren ein Umdenken zu beobachten. Durch die Aus-
einandersetzung mit der Person Stalins und seiner Rolle in der
Sowjetunion wird wahrscheinlich auch das Bild Lenins ebenfalls
eine vorsichtige Veränderung erfahren haben. Doch schwankt
immer noch in der offiziellen Forschung die Meinung über Lenin.
War dieser etwa ein großer Revolutionär oder gar ein korrupter
Machtpolitiker? Auf jeden Fall tragen beide eine Mitschuld am
Untergang des Sowjetsystems in den Achtziger Jahren.   

Exkurs: DIE ERFORSCHUNG DER ARBEITERBEWEGUNG IN DER DDR

Zunächst sei hier auf die Sozialstruktur in der früheren DDR hingewiesen.
Die Gesellschaft dort war geprägt vom sozialistischen Kollektiv, mit dem
jeder Staatsbürger konfrontiert war. Das Kollektiv begleitete ihn seit der
Schulzeit über die Hochschulausbildung zum ausgeübten Beruf. Denn
hier waren vor allem diese Tugenden prägend gewesen: Ordnungssinn,
Gehorsam, Sauberkeit, Fleiß, Pünktlichkeit, Disziplin und Selbstdisziplin.
Dies rief von klein auf einen unvorstellbaren Anpassungsdruck hervor.

Im Westen dagegen gab es eine „kritische Jugend“, die alles hinterfragte
und Widersprüche in der Gesellschaft aufspürte.  

So bildeten im DDR-System „Politik und Geschichte“ stets eine Einheit.
Historisches Forschen und Lehren waren im universitären Bereich der
DDR unbestreitbar „gesellschaftlichen Erfordernissen“ untergeordnet.
Für alle Historiker war also das hier propagierte “Geschichtsbild der
Arbeiterklasse“ verbindlich. Was z. B. die Geschichte der Arbeiterbe-
wegung betraf, gab es eine Dominanz auf der Seite des Institutes für
Marxismus-Leninismus, die jede Abweichung von der Parteilinie auch
erfolgreich hintertrieb. Da entstanden Selbstblockaden, die daran hin-
derten, gewachsene Spielräume zu erkennen und zu nutzen.

So kam es auch in der Praxis vor, dass die Geschichte der KPD in
der Weimarer Republik zu Lasten der SPD geschönt wurde. Viel
Zeit nahm man sich für die Vorgängerorganisationen. Doch waren
diese innerhalb der Sozialdemokratie allerdings von ganz minimaler
Bedeutung. Die Erwähnung des Spartakusbundes und der KPD ist
dem außergewöhnlichen Ruf von Rosa Luxemburg und Karl Lieb-
knecht mit deren Anhang zu verdanken. Nach beider Tod erlebte
die KPD diverse Zerfallserscheinungen und wäre ohne die Hilfe
Moskaus ganz in der Versenkung verschwunden.

Eine kurze Renaissance erlebte die KPD mit dem Einmarsch der
Roten Armee im früheren Mitteldeutschland. Doch durch die an-
gestrebte Vereinigung von KPD und SPD zur SED verlor die alte
KPD allmählich an Bedeutung. Übrig blieb nur der kommunistische
Gedanke des Zusammenschlusses der Arbeiterklasse zu einem
starken Machtapparat unter Walter Ulbricht (1893-1973), der sich
im Nebenberuf selbst als Historiker verstand.        

Einen Genuss von der Erziehung ehemaliger DDR-Bürger bekam
man anlässlich eines Treffens des CRI-Clubs im Oktober 2010 in
Freiburg (Breisgau). Hier traten wirklich zwei getrennte Welten
gegeneinander auf. Offenbar gibt es im Westen Deutschlands
immer noch Leute, die an derartigen Verhältnissen Gefallen
finden, also das System der Indoktrination einer freien und
pluralistischen Gesellschaft vorziehen.    
         
Literaturhinweis

– K. H. Pohl, Historiker in der DDR, Kleine Vandenhoeck-Reihe,
  Göttingen 1997, insbesondere die Seiten 40, 98, 113/14, 133.
– W. I. Lenin, Werke, Band 39, Dietz Verlag, Berlin-Ost 1957,
   die Seite 493.  

 

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