HOHE ZAHL VON FUHRLEUTEN IM KREISGEBIET

AUTOR: Josef Theobald

Im Jahre 1858 gab es im Kreisgebiet noch 118 selbständige
Fuhrleute mit 308 Pferden. Drei Jahre später, nach Eröffnung
des Eisenbahnbetriebes, waren es nur noch 24 mit 98 Pferden.
In diesem Zusammenhang muss darauf hingewiesen werden,
dass die Bauern mancher Dörfer zeitweise nur vom Frachtge-
schäft lebten. (Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises
Saarlouis 1966, Seite 453)

Die Gespanne bestanden meistens aus einem kleinen Pferd-
chen sogenannter Lothringer Race, welche beiläufig gesagt,
durch Herzog Stanislaus von Lothringen aus Polen eingeführt
waren. (Heimatkundliches Jahrbuch, Seite 470)

Das Polnische Pferd, mehr klein als groß, Kopf ziemlich gut
geformt, doch starke Ganaschen, meist hirschhälsig; hat ei-
nen starken geraden Rücken, starke, kurze Lenden, schöne
Croupe und einen gut angesetzten Schweif, stolpert leicht, ist
tückisch, aber sehr ausdauernd, daher für leichte Reiterei vor-
züglich tauglich. (Pierer’s Universal-Lexikon, die 4. Auflage,
1857 – 1865)

Die Dillinger Hütte war vor dem Eisenbahnbau gezwungen,
einen großen und recht kostspieligen Fuhr- und Schiffspark
zu unterhalten. Der Fuhrverkehr setzte wiederum eine An-
zahl Fuhrleute in Nahrung, und vom Schiffsbau und der Un-
terhaltung der Kähne lebten wiederum die Zimmerleute auf
den Saarwerften in Rehlingen, Wallerfangen, Hostenbach
und vor allem die in Fraulautern. (Heimatkundliches Jahr-
buch, Seite 423)