Damals – Der Kettlerverein

Kettlerhäuser Heute

Kettlerhäuser Heute

Der Rodener  Kettlerverein wird mit der Rodener Nachkriegsgeschichte zu einem späteren Zeitpunkt eng verknüpft mit dieser angesehen werden; denn mit dem seit Kriegsende sich vollziehenden Neu- und Wiederaufbau von Roden ist auch der Kettlerverein verbunden, da er in dieser Zeitepoche begann, den Gedanken des sozialen Wohnungsbaues in die Tat umzusetzen. Es ist nicht zu verkennen, dass der Verein in dem so arg zerstörten Roden ein dankbares Betätigungsfeld gefunden hat, um so mithelfen zu können, die überaus große Wohnungsnot zu lindern. Mit eine der ersten und großen Aufgaben des Vereins ist es, der Familie, dem besten und wertvollsten Volksgut, ein menschwürdiges Dasein zu schaffen in Gestalt eines Eigenheimes und dadurch einen tatkräftigen Beitrag zur Verminderung der Wohnungsnot zu leisten.

Das Bauprogramm des Vereins beschränkt sich im Augenblick auf die Erstellung von drei Häuserblocks mit je sechs Wohnhäusern, von denen der erste Häuserblock vor der Fertigstellung der Rohbauten steht. Diese sechs Häuser sind bis jetzt aus den Beiträgen der Mitglieder finanziert und durch den rührigen Fleiß aller im Wege der Gemeinschaftsarbeit erstellt worden. Bis zum Herbst dürfte das erste große gesteckte Zeil, die schlüsselfertige Herstellung der sechs Häuser erreicht sein.

Bis Mitte Mai wurden durchschnittlich von jedem Mitglied 770 Arbeitsstunden geleistet. Die Gesamtstundenzahl beläuft sich auf rund  13.000 Stunden bis Mitte Mai. Sämtliche vorkommenden Arbeiten werden, soweit dies nur überhaupt angängig ist, von den Mitgliedern ausgeführt, angefangen von der Steinproduktion bis zur Zimmererarbeit. Da der größte Prozentsatz der Arbeiten nur durch die Schaffenskraft der Hände  bewerkstelligt wird, erscheint die Zahl der erforderlichen Arbeitsstunden für ein Wohnhaus mit ca. 2.500 Stunden im Augenblick etwas hoch , doch bei näherer Betrachtung der Abwicklung des Bauprogrammes, die ohne jegliche maschinelle Hilfe erfolgt, ist dies immerhin eine noch beachtliche Leistung. Hierzu kommt, das sich die Summe der dadurch ersparten Gelder pro Haus weit über 600 000 ffrs. Beläuft. Diese Tatsache fällt immerhin bei der Finanzierung eines solchen Bauprogrammes entscheidend ins Gewicht. Hierdurch wird erreicht, daß sich die einzelnen Häuser ib ihrem Gestehungspreis weit unter dem üblichen Preis bewegen, was eben nur dadurch erreicht werden kann, das enorme Eigenleistungen mit einkalkuliert werden.

Wenn nach zwei bis drei Jahren der Verein sein Bauprogramm abschließen kann, so darf er für sich die Gewißheit in Anspruch nehmen, mitgeholfen zu haben, das Wohnraum geschaffen wurde und gleichzeitig ein dringendes und überaus wichtiges Problem, das des sozialen Wohnungsbaues, in den Vordergrund gestellt zu haben.

Quelle: Festschrift 1000 Jahre Pfarrei Roden, Heinz Bös

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