Damals – Aufstellen des Kornkastens

Samstags vor der Donatuskirmes wurde das erste Korn geschnitten und ein Kornkasten aufgestellt. Der Überlieferung nach wurde der Schutzpatron von Roden, der heilige Donatus in einer Prozession über die Rodener Wiesen und Felder getragen als plötzlich ein Gewitter kam. Viele Rodener liefen so schnell sie konnten nach Hause. Pfarrer, Messdiener und die anderen Prozessionsteilnehmer fanden in den Kornkästen Schutz. Diese waren von einem armen Bauer, der viele Kinder hatte und nicht an der Prozession teilnahm, aufgestellt worden. Die Rodener beteten und flehten den heiligen Donatus um Hilfe. Die Kornkästen hielten dem Sturm Stand und wie ein Wunder hörte dieser auf.

Bis in die neunziger Jahre war die Kirmes das Fest in Roden. Sonntagnachmittag strömten die Bewohner Rodens in Scharen auf den Marktplatz um Kirmes zu Feiern und in der Lindenstr. staute sich alles. Die Kirmes erstreckte sich damals vom Marktplatz, durch die Thirionstr. bis zum Cafe Putze. Besonderst beliebt war der „Tunnel der Berg- und Talbahn“. Abgeschirmt von neugierigen Blicken war dies ein beliebter Treffpunkt für alles, was sonst Hausarrest bedeutet hätte. Gott sei Dank haben ich die Zeiten geändert – damals hörten wir immer: Das gehört sich nicht. Heute ist alles normal und niemand regt sich auf!

Rosa-Maria Kiefer-Paulus