DER VOLKSTRAUERTAG

AUTOR: Josef Theobald

An diesem „stillen“ deutschen Trauertag im November wird der Opfer
der Nationalsozialisten und der Toten der beiden Weltkriege gedacht.
Viele Gemeinden und Organisationen legen vor den Mahnmalen und
Kriegsgräberstätten Kränze nieder. Im deutschen Bundestag findet
eine zentrale Gedenkstunde mit einer Rede des Bundespräsidenten
statt. Es werden traditionell die Nationalhymne sowie das Lied „Der
gute Kamerad“ gespielt.

Nach dem Ende des I. Weltkrieges regte der Volksbund Deutscher
Kriegsgräberfürsorge an, am 5. Sonntag vor Ostern („Reminiscere“
= aus dem Lateinischen „sich ins Gedächtnisrufen, sich auf etwas
besinnen, sich erinnern“) einen nationalen Trauertag für die Kriegs-
opfer einzurichten. Die erste Gedenkstunde fand 1922 im Reichstag
statt. Die Nationalsozialisten funktionierten den Trauertag zum ver-
herrlichenden „Heldengedenktag“ um. In Abgrenzung dazu wird der
1948 wieder aufgenommene Volkstrauertag seit 1952 am 2. Sonntag
vor dem 1. Advent begangen.

Quelle:
Die wichtigsten Feier- und Gedenktage (Religiöse
und nationale
Feiertage weltweit), Chronik Bertels-
mann, Wissen Media Verlag,
Gütersloh/München 2009,
Seite 221.