DER VALENTINSTAG

AUTOR:  Josef Theobald

Am Valentinstag gab es verschiedene Bräuche. In Frankreich
wurde in früheren Zeiten vor allem die Tradition der Liebes-
Lose gepflegt. In England entscheidet die erste Begegnung
am Morgen des Valentinstages darüber, wer der Valentin oder
die Valentine werden soll. In Deutschland sagte man, ein Mäd-
chen sähe in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar ihren Zu-
künftigen im Traum.

Besonders ausgeprägt sind die Valentin-Feierlichkeiten heute
in den USA. 1849 wurde hier die erste Grußkarte gedruckt, um
sie an diesem Tag einem geliebten Menschen zukommen zu
lassen. Inzwischen sind jedes Jahr zum 14. Februar rund eine
Million romantischer Postgrüße in den Staaten im Umlauf.

Die Tradition, am 14. Februar der Angebeteten Blumen zu
schenken, geht auf das Fest „Lupercalla“ zurück. Im antiken
Rom wurde damit der Göttin Juno als Schützerin von Ehe
und Familie gedacht. Die Männer und Frauen opferten der
Göttin Tiere und Getreidekuchen.

Ausgerechnet am 14. Februar ließ der römische Kaiser
Claudius im Jahre 269 n. Chr. den Bischof Valentin von
Terni hinrichten. Ihm ist vorgeworfen worden, Paare zu
trauen, die eigentlich nicht heiraten durften, entweder da
die Eltern nicht mit der Verbindung einverstanden waren
oder dass der Bräutigam ein Soldat oder ein Sklave und
ihm daher die Ehe somit verboten war. [1] Zur Bedrohung
wurde Bischof Valentin deshalb, weil er die verheirateten
jungen Männer vor dem Kriegsdienst bewahrte. [2] Aus
diesem Grunde machte die Obrigkeit mit Bischof Valen-
tin kurzen Prozess.

Die Gebeine des Märtyrers, der heute als Patron der
Liebenden verehrt wird, wurden im 18. Jahrhundert
von Italien nach Süddeutschland überführt und sind
noch heute in einem gläsernen Sarg in der Stadt-
pfarrkirche St. Michael im schwäbischen Krumbach
zu besichtigen. [1]

ANMERKUNGEN
[1] Die wichtigsten Feier- und Gedenktage, Wissen
Media Verlag, Gütersloh/München 2009, die Sei-
ten 18 + 19.
[2] Becker-Huberti / Lota, KATHOLISCH A-Z, das
Handlexikon, Freiburg (Breisgau) 2009, Seite
260.