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Die Adventszeit: Eine Zeit der Erwartung und Besinnung

Das Wort Advent bedeutet wörtlich „Ankunft“. In der christlichen Tradition bezeichnet es die vierwöchige Vorbereitungszeit auf die Geburt Jesu Christi (Weihnachten).
Als besondere Zeit der Ruhe und Einkehr bringt der Advent Licht in die dunkle Jahreszeit. Der Duft von frischen Plätzchen, Glühwein und Tannengrün erfüllt die Luft. Großeltern erzählten bzw. erzählen Geschichten, es werden Lieder gesungen oder gemeinsam musiziert.
Das tägliche Öffnen eines Türchens am Adventskalender, das Backen nach alten Familienrezepten oder der Besuch eines Weihnachtsmarktes – dieser Brauch schafft bleibende Erinnerungen und verbindet Generationen miteinander.
Der Advent lädt dazu ein, den Blick bewusst auf das Wesentliche zu richten: auf Hoffnung, Gemeinschaft, Glauben und das Licht in der Dunkelheit. Neben Gottesdiensten prägen zahlreiche Bräuche, Lieder und Traditionen diese Wochen in Familien, Gemeinden und der gesamten Kirche.
Viele dieser Bräuche sind bis heute lebendig, andere geraten leider in Vergessenheit. Einer der bekanntesten Adventsbräuche ist der Besuch des Weihnachtsmarktes. Diese Märkte wurden oft rund um Kirchen herum aufgebaut. Beliebte Verkaufsartikel waren damals wie heute Spielzeug, Stollen, Krippenfiguren, Sterne, Glaskugeln und Gewürze.
Seit 1993 wird das Friedenslicht aus Betlehem alljährlich von den Pfadfindern in die kirchlichen Gemeinden gebracht. Damit soll an die Worte der Weihnachtsbotschaft erinnert werden:
Eine weitere Tradition in der Adventszeit ist das Anbringen von Mistelzweigen an der Haustür. Sie sollen als weihnachtliches Symbol alle Besucher des Hauses willkommen heißen. Die Mistel gilt seit Langem als Symbol für Unsterblichkeit, da sie auch im Winter gedeiht
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Den Adventskranz, wie wir ihn heute kennen, gibt es bereits seit über 180 Jahren. Er ist im Grunde eine Antwort auf die einfache Kinderfrage: „Wann ist endlich Weihnachten?“ Der Ursprung liegt in Hamburg: Der evangelische Pfarrer Johann Hinrich Wichern hatte 1839 in einer Einrichtung für benachteiligte Jugendliche die Idee, die verbleibenden Tage bis zum Fest mit Kerzen zu zählen.
Dieser Kranz bestand aus einem großen Wagenrad mit insgesamt 23 Kerzen: vier großen weißen für die Sonntage und 19 kleinen roten für die Wochentage. Jeden Tag wurde eine weitere Kerze entzündet, bis an Heiligabend schließlich alle brannten. Das Licht symbolisiert Jesus Christus, dessen Geburt gefeiert wird.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus der heute übliche Adventskranz mit den vier Kerzen. Nach dem Ersten Weltkrieg verbreitete sich dieser Brauch überkonfessionell in ganz Deutschland.
Der Advent erinnert uns daran, dass wir auf etwas Schönes warten dürfen, und schenkt uns Hoffnung und Wärme in der kalten Jahreszeit. Es ist eine magische Zeit voller Zauber und Vorfreude.