Roden – Name und Entstehung

Roden gehört zu den ältesten Siedlungen des Saarlandes. Es erscheint urkundlich zum ersten Mal im Jahre 995 als Rodena, um dann im 12. Jahrhundert als Rodona und Rodono, bald als Rodana aufzutauchen. 1237 stoßen wir auf Rodene, 1326 auf Rode, 1335 erscheint der Ort als Roide, 1363 als Roiden, 1455 begegnet er uns als Roede, 1481 Roode, In einer kirchlichen Steuerliste aus dem 16. Jahrhundert tritt uns der altersgraue Ort als Rodenna entgegen. Die Uhrkunden der französischen Zeit nun nennen ihn Rhoden, Rooden und Roden.

Der Name Roden blieb bis zur Eingemeindung mit Saarlouis (1907) bestehen. Der Eingemeindungsvertrag hob den neuen Stadtteil als Saarlouis-Roden aus der Taufe. Doch schon nach fünf Jahren muss der an geschichtlichen Erinnerungen so reiche Ort seinen alten Namen gegen eine nüchterne Bezeichnung eintauschen. Von 1912 ab heißt er Saarlouis 2, dessen Weiterentwicklung nunmehr aufs engste mit dem Wachsen der Stadt Saarlouis verknüpf ist.

Die einwandfreie Deutung des Namens Roden scheint bisher nicht gelungen zu sein. An Erklärungsversuchen hat es nicht gefehlt. Man darf davon absehen, den Namen mit roden = ausrotten in Verbindung zu bringen. Roden hat längst bestanden, als die großen Rodungsperioden in unserer Heimat eingesetzt haben. Soviel steht fest, dass die von Natur waldfreien und waldarmen Landstriche niemals von der Bevölkerung gänzlich aufgegeben worden sind. Das breite, fruchtbare Saartal war ohne Zweifel ein Landstrich, zu dessen Besiedelung es der Rodung nicht bedurft hat. Ob Roden eine keltische Bachbezeichnung ist, kann nur vermutet werden, wenngleich die keltische Siedelung Roden durch Funde aus der Latène-Zeit sicher nachgewiesen ist. Bleibt noch der Ausweg, den Ortnamen Roden mit dem englischen road = Straße oder dem mittelhochdeutschen rath = eingezäunte Landfläche in Verbindung zu bringen. Die Zurückführung des Namens Roden auf eine keltische Bachbezeichnung, hier also Rodenerbach, verdient wohl den Vorzug. Aber es dürfen dabei nicht folgende Schwierigkeiten übersehen werden. Einmal ist der ursprüngliche Ortsname nicht mit Sicherheit festzustellen. Gerade die ältesten Namensformen führen, sofern sie nicht in den frühesten urkundlichen Belegen bereits verwittert sind, am ehesten zum Ziel. Außerdem wird man auch nach der Eroberung unserer Heimat durch die Römer noch längere Zeit keltisch gesprochen haben, wie das für das Trierer Gebiet nachgewiesen werden kann. Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich, wenn Orts- und Bachname gleichlauten. Hat der Ort vor dem Bach oder umgekehrt der Bach von dem Ort seinen Namen? Durchweg wird die Bachbezeichnung ja wohl älter sein, der Ortsname also der Bachbezeichnung sein Entstehen verdanken.

Die ersten Bewohnen scheinen demnach Kelten gewesen zu sein. Wann allerdings aus der alten Keltenhütte der Siedlungsbegrifflich eindeutig feststellbare Ort Roden entstanden ist, kann nur vermutet werden. Urkunden berichten nicht darüber, alte Funde, die uns einen genauen Einblick in die Zeit und Lebensweise der keltischen Bewohner geben könnten, gibt es in Roden nicht. Es ist möglich, dass Roden bereits um 500 vor Christus entstanden ist.

Quelle. Severin Delges

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