Feste Wagner Metz

Die Feste Wagner liegt im Süden von Metz auf einem Hügel zwischen dem
Fluss Seille und dem Bach de Chèrisey. Im Süden und Westen führt die Bahnlinie Metz – Chateau Salins vorbei, im Osten die Straße Metz – Cheminot – Nancy. Mit dem Bau der unregelmäßig geformten Festung wurde 1907 begonnen. Am 17. Mai 1910, mit Ende der Rohbauphase, erhielt die Festung zu Ehren des 1904 tödlich verunglückten Inspekteurs des Festungswesen Generalleutnant Julius Wagner den Namen „Feste Wagner“.Die Feste besteht aus sechs freistehenden Bereichen, die unterirdisch alle mittels Hohlgang verbunden sind. Die Kasernen konnten 1.250 Mann aufnehmen. Das Infanteriewerk Verny besitzt die Form eines gleichmäßigen Trapezes und liegt nördlich des Dorfes Verny. Es besteht aus einer doppelstöckigen Kaserne, einem Bereitschaftsraum, einem Kehlblockhaus, vier Panzerbeobachtern und mehreren Schneckenbeobachtungsständen. Zusammen mit dem I-Werk Verny liegt auf einer Linie auch die Schirmlafettenbatterie Nr. 7, die aus einem M-Raum, einer Brustwehr samt einem Mannschaftsraum und zwei Stellungen für 15-cm-Schirmlafettenkanonen besteht. Die 2 x 15-cm-Schirmlafettenbatterie war an ein Normalspurgleis angeschlossen. Über das Normalspurgleis wurden die Kanonen im Kriegsfall in die Batterie gebracht, ebenso wie die Versorgung mit Munition direkt über die Bahn abgewickelt werden konnte. Der Infanteriestützpunkt Lamencé besteht aus einer großen doppelstöckigen Kaserne, die mit einer flankierenden Kasematte für zwei 7,7-cm- Kanonen versehen ist. Von hier kann das Seille-Tal in westlicher Richtung unter Feuer gehalten werden. Panzerbeobachter, Bereitschaftsraum und Kehlblockhaus vervollständigen das Ensemble. Die Panzerhaubitzbatterie ist mit vier 15-cm Haubitzen ausgestattet. Hier befindet sich auch das Kraftwerk, das mit Hilfe von Einkolben-Ottomotoren (Benzolmotoren) die Elektrizitätsversorgung der gesamten Festung übernimmt. Die Panzerkanonenbatterie ist mit vier 10-cmKanonen ausgerüstet. Das Infanteriewerk Avigy besitzt einen trapezförmigen Umriss und setzt sich aus einer doppelstöckigen Kaserne, Bereitschaftsraum, zwei Grabenstreichen, einem Kehlblockhaus, drei Panzerbeobachtern und mehreren Schneckenbeobachtungsständen zusammen. Das Infanteriewerk Seille besteht aus einer Kaserne, Bereitschaftsraum und einem Artillerie-
Panzerbeobachtungsstand.

Textquelle:
http://www.feste-wagner.de

Die Zahl der Besucher der Feste Wagner in Metz, dem einzigen Werk der ehemaligen deutschen Großfestung, das offiziell besucht werden kann, hat dramatisch nachgelassen.

Das ist schade, zumal die französische Organisation ADFM inden vergangenen Jahren Außerordentliches geleistet hat, umBesuchern ein umfassendes Bild zu vermitteln, wie die alten Werke in der Kaiserzeit ausgesehen haben.

Seit Jahren arbeitet eine kleine, aktive Gruppe der ADFM (Association Découverte de la Fortification Messine) unter der Leitung ihres langjährigen Vorsitzenden Raymond Decker an der Wiederherstellung ehemaliger Einrichtungen der Feste Wagner. Erstes Ziel war die Wiederinstandsetzung der beiden Panzerbatterien. Bei allen 8 Türmen, also bei der 4 x 10-cm-Kanonenbatterie und bei der 4 x 15-cm- Haubitzbatterie fehlten nichtnur die Geschützrohre, sondern auch die mit den Panzerkuppeln fest verbundenen Lafetten und die gesamte Turmtechnik. Nur die leeren Panzerkuppeln deckten die Turmschächte.

Mit Hebeln wird die leere Kuppel zunächst aus ihrer
Kalotte gehoben und auf Rundhölzer gesetzt. [Wernet April 2004]

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Die leere Kuppel ist angehoben und ruht auf Rundhölzern. Eine leichte Laufkatze ist montiert. Sie dient zum Ablassen der Einzelteile der Turmmechanik, die bereits auf der Batteriedecke zwischengelagert sind. Im Vordergrund die neue Pivotsäule. [ADFM 2004]

Die untere Ebene eines der liebevoll und aufwendig restaurierten 10-cm-Panzertürme. [Wernet 2019]

Die 4 x 15-cm-Panzerhaubitzbatterie

Der Wiederaufbau der 4 x 15-cm-Panzerhaubitzbatterie begann zunächst mit zwei Türmen: Im Frühjahr 2006 die Demontage auf der Feste Kaiserin und bereits am 5. und am 20. Juli ihr Abtransport und Ablassen in die Turmschächte der Feste Wagner.

OLYMPUS DIGITAL CAMERASo sah die vordere der beiden Maschinenhallen noch 1996 aus…[Wernet 1996]

und so zu Beginn der Arbeiten 2016. [ADFM April 2016]

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Rodena bedankt sich bei Inge und Dieter Wernet für den Bericht und die schönen Bilder!