Damals – Kirchensänger und Organist

Mit dem Amt eines Kirchensängers oder chantre sind durchweg Laien betraut worden, mit Vorliebe Schulmeister (maitre d école). Es waren gewöhnlich zwei Kirchsänger nebeneinander im Amte mit dem Titel des ersten und zweiten chantre. Beide wurden von der Stadtverwaltung gewählt und aus städtischen Mitteln besoldet. 1758 wählte man François-Nicolas Vinand zum Nachfolger des von seinem Amte zurückgetretenen ersten Kirchensängers Paul Denand. Vienand erhielt eine jährliche Vergütung von 120 Livres, vierteljährlich zahlbar. 1777 bat der erste chantre Abbé François Viart, sein jährliches Gehalt auf 150 Livres zu erhöhen und ihm weitere 60 Livres Wohngeld zu bewilligen. Mit Rücksicht auf seine gute Führung und seinen Diensteifer beschloß die Stadtverwaltung, ihm jährlich 30 Livres Gehalt mehr zu zahlen. Auch der zweite chantre scheint mit seinem Gehalt nicht zufrieden gewesen zu sein. 1748 beantragte und erhielt der zweite Kirchensänger Michel Regnier eine Erhöhung seiner Vergütung. 1756 wurde ihm auf seinen erneuten Antrag eine jährliche Gehaltserhöhung von 30 Livres bewilligt. 1764 wählte die städtische Verwaltung in Gegenwart des Superiors Patrice Müller den régent d école (Schulmeister) Georg Chaty einstimmig zum zweiten chantre.

Am 1. Januar 1609 wählten Maire, die Schöffen der Stadt und Pfarrei Jean Henry Adam auf ein Jahr zum Organisten, mit einer vierteljährlich fällig werdenden Vergütung von 100 Livres. Der Dienstvertrag konnte drei Monate vor Jahresablauf beiderseitig gekündigt werden. 1700 wurde Godefroy Hautz auf ein Jahr mit 53 écus (Taler) zum Organisten gewählt. 1721 Louis Vinand auf 6 Jahre gegen eine jährliche Vergütung von 200 Livres, 1727 derselbe wiedergewählt, diesmal auf drei Jahre gegen 190 Livres Jahresvergütung, 1730 desgleichen und 1733 gegen die gleiche Vergütung wieder auf 6 Jahre.

Quelle: Geschichte der katholischen Pfarrei St. Ludwig,
Dr. Serverin Delges – 1931

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