25 Jahre Ukrainenhilfe

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 Erinnerungen an Willi Mansion – Gründer der Ukrainenhilfe

Alles, was genial und außergewöhnlich ist, ist einfach. Das trifft  auch auf  Menschen zu. Es gibt besondere Menschen die man kennenlernte und nicht  mehr vergisst!

Zu solchen Gruppe zählte  auch Willi Mansion, ein einfacher Mensch, der von seiner Geburt bis zu einem Tod mit 62 Jahren  (2013) in Saarlouis-Roden lebte.

Wer in der weiten Welt kennt denn Roden? Einige wenige. In der Westukraine kennen viele, dank der ehrenamtlichen Arbeit vom MHD, diesen Ort.

Gehen wir zurück zu dem Jahr 1991 in die Stadt Ivano-Frankivsk. Zur damaligen Zeit war der Gründer der Malteser  Roden und Stadtberauftragter Willi Mansion. Und mit ihm fing alles an.

Die Ukraine gerade von der Ex-Sowjetunion unabhängig geworden war arm  und brauchte Hilfe. Unter der Leitung von Willi Mansion  und Daniel Tull machte sich der erste MHD-Hilfstransport auf den schweren Weg in die unbekannte Westukraine. Damals kannte man noch kein Navigationsgerät und war auf Karten angewiesen. Nach der polnischen Grenze, Hinweisschilder waren kaum vorhanden fuhr man weiter in die Ungewissheit. 2000 Kilometer ging dir Reise in ein ungekanntes Land wo der Transport schon ungeduldig erwartet wurde.

Die Malteser organisierten in der Stadt Ivano-Frankivsk  die  „armen Küche“ Sie  kochten bei der Kirche für die Armen, Obdachlosen, kümmerten sich um die Kinder in der Schule und die Waisenkinder die in einem ukrainischen Internat lebten.

Bei späteren Hilfstransporten wurden Lebensmitteln, Kleidung und verschiedenen Sachen des täglichen Bedarfs für die Armen und Behinderten in die Dörfern Tjasiv, Jamnytzja, Wolfsdorf gebracht. Für das psychiatrische Krankenhaus in Ivano-Frankivsk  wurden Medikamente, Verbandzeug, Betten und medizinische Geräte gespendet.

Im Dorf  Tjasiv übernahm der MHD von Trier und  Saarlouis-Roden die Patenschaft über die Dorfschule. Man besuchte in diesem Dorf  die Armen, Behinderten, kinderreiche Familien und alte Leute, die einsam lebten. Man sah viel Elend und Not und oft konnten die Helfer ihre Tränen nicht zurück halten. Solche Armut haben hatten viele noch nie gesehen.

Willi Mansion , Daniel Tull und die  Helfer des MHD Saarlouis   haben 1991einen Stein ins Rollen gebracht der auch heute 25 Jahre später, Hilfe zu den Menschen nach Ivano-Frankivsk bringt.

Für uns, die Menschen aus  Ivano-Frankivsk  ist die  ehrenamtliche Arbeit von  Willi Mansion und des MHD Saarlouis  unschätzbar. Willi war kein Genie,  auch kein Held, er machte seine ehrenamtliche Arbeit mit viel Herzblut. Die Menschen aus Ivano-Frankivsk verdanken ihm und den Maltesern sehr viel.

Immer ruhig, sehr bescheiden, taktvoll, diplomatisch, mit dem sehr viel Humor – so  haben wir ihn  im Herbst 1991 in der  Schule für Waisenkinder (Ivano-Frankivsk, Ukraine) kennen gelernt und so bleibt er in unserem Herzen für immer.

Am Sonntag, den 20.11.16  wird in Saarlouis das 25 jährige Jubiläum der Zusammenarbeit von MHD Saarlouis und  MHD Ivano-Frankivsk Ukraine gefeiert.

Willi Mansion, der für seine ehrenamtliche Tätigkeit jede Auszeichnung ablehnte– er wird vom Himmel herabblicken und dieser Feier aus der Ferne beiwohnen. Mitfeiern kann er nicht mehr – aber wir wollen bei diesem 25 jährigen Jubiläum Willi Mansion nicht vergessen.

Jeder Mensch  der Gutes getan hat verdient es, dass sein Andenken  in Ehre gehalten wird, dass  man von seinen Taten spricht  und für ihn betet.

Schlaf in Ruhe, Willi, viele hier in der Ukraine erinnern sich oft an dich, beten für dich und vergessen nicht, was du für uns getan hast!

Dein Weggehen war für uns so unerwartet, unerträglich, schmerzhaft und überraschend –

Du hast vielen geholfen, nur dir selbst nicht!

Du hast mehr an andere, als an dein eigenes Leben gedacht!

Du hast für andere mehr, als für sich selbst gelebt!

Du hast, nicht ohne Angst, dein weiteres Leben in der Ukraine gesehen, liegst aber nun in deinem Heimatland beerdigt.

Du hast dir einmal gewünscht in der Ukraine beerdigt zu werden, Dein Wunsch ging zum Teil in Erfüllung!- Deine Freunde haben sich darum gekümmert und eine ganz kleine Urne mit deiner Asche in deiner  geliebten Ukraine beigesetzt. Jetzt ruhst Du im kühlen Rasen  in dem  Land, das dir so nah am Herzen stand.

In stiller Trauer

Myroslava (Mira)Pavlyshyn  und alle denen Du so viel Gutes getan hast

15.11.16

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