DIE DONATUSKIRMES

AUTOR: Josef Theobald

Heute wäre nach dem Kalender in Saarlouis-Roden „Donatuskirmes“.
Die Verehrung des heiligen Donatus kam aus Bad Münstereifel zu
uns. Im Jahre 1649 wurden seine heiligen Reliquien in den Kata-
komben von Rom aufgefunden und von Jesuiten in ihre Kollegiums-
kirche zu Münstereifel im Bistum Trier 1652 übertragen. Aus obiger
Begebenheit ist es erklärlich, dass der heilige Donatus zum beson-
deren Schutzpatron gegen Blitz und Ungewitter erwählt wurde.

Donatus (= geschenkt) war der nach vielem Gebeten „von Gott
geschenkte Sohn“ vornehmer Eltern zu Rom. Der Vater Faustus
war Befehlshaber des kaiserlichen Heeres. Auch der Sohn wurde
Soldat und bald Offizier. Mit seiner Legion wurde er nach Ger-
manien gegen die Markomannen entsandt. Das römische Heer 
kam 174 in arges Gedränge; die Lebensmittel gingen aus und es
mangelte an Wasser. Da betete die Legion des heiligen Donatus
mit 6666 Mann, lauter Christen, zum Einen wahren Gott – und
während ein Regen die römischen Soldaten erquickte, öffnete
der Himmel seine Schleusen und goss Ströme von Wasser über
die Feinde. Blitze und Hagel töteten eine Menge derselben.
Der Sieg war vollständig. Infolge davon wurde jene Legion
»die blitzende« genannt.

Kaiser Marc Aurel ernannte den tapferen Donatus zum Befehls-
haber seiner Leibwache und wollte ihn mit seiner Enkelin, der
Fürstin Alexandra, vermählen. Da jedoch der Heilige die Ehe
ablehnte, weil er sich Gott für immer durch das Gelöbnis der
Keuschheit geweiht hatte, wurde er als Christ verfolgt und im
Palast der Fürstin nach deren Anstiftung hin enthauptet.

Aus obiger Begebenheit ist es erklärlich, dass der heilige
Donatus in Gebieten mit starker Agrarstruktur zum beson-
deren Schutzpatron gegen Blitz und Ungewitter erwählt
wurde.

Quelle: Chiemgau Blätter, Jahrgang 2018, Nummer 26.

Zu diesem Anlass wird traditionell der Kirwenhannes aufgestellt.
Am Kirmessonntag gab es früher gehobene Küche. Kirmes oder
Kirchweih zählte in einer Pfarrei zu den hohen Festtagen.