DER CAP-MARKT IN RODEN SCHLIESST ENDE SEPTEMBER

AUTOR: Josef Theobald

Vor zehn Jahren war das CAP-Integrationsprojekt
für Menschen mit Behinderungen optimistisch ge-
startet. Hier gab es die wohlbegründete Hoffnung,
die Schaffung von Arbeitsplätzen für behinderte
Menschen mit der wohnortnahen Versorgung der
Rodener Bevölkerung erfolgreich wirtschaftlich ver-
knüpfen zu können.

Zuletzt wurde versucht, durch einen Lieferservice
die rückläufige Umsatzentwicklung aufzufangen.
Damit sind in den letzten Jahren allein die Hälfte
des Umsatzes erreicht worden.

Trotz der Unterstützung der Kreisstadt Saarlouis
und des SPD-Stadtverbandes konnte die Situation
nicht wesentlich verbessert werden. Nun zog die
Arbeiterwohlfahrt (AWO) die Reißleine.

Woran lag dies?

Man unterlag hier dem Trugschluss, das Mitleid ge-
genüber der behinderten Bevölkerung garantiere
den Bestand des CAP-Marktes. Man unterschätzte
die Wettbewerbssituation im Stadtgebiet von Saar-
louis. Für einen Lebensmittelmarkt sind wichtig
sowohl die Sortimentsbreite als auch die Sorti-
mentstiefe. Bei der Sortimentstiefe lagen hier
erkennbare Defizite vor.

Der vorhergehende MARKANT-Markt in diesem 
Gebäude hatte es sehr gut verstanden, eine groß-
zügige Getränkeabteilung vorzuhalten. Das ist ein
deutliches Beispiel, das einem modernen Markt von
heute das Überleben sichern kann. Dennoch musste 
auch dieser Markt vor einigen Jahren schließen.

ANMERKUNG
Von einem tiefen Sortiment wird gesprochen, 
wenn von einer Produktart verschiedene Va-
rianten angeboten werden, die sich in Aus-
sehen und Material, in der Qualität, Preis-
klasse oder Ausführung unterscheiden.