AUTOR: Josef Theobald
Vor zehn Jahren war das CAP-Integrationsprojekt 
 für Menschen mit Behinderungen optimistisch ge-
 startet. Hier gab es die wohlbegründete Hoffnung, 
 die Schaffung von Arbeitsplätzen für behinderte 
 Menschen mit der wohnortnahen Versorgung der 
 Rodener Bevölkerung erfolgreich wirtschaftlich ver-
 knüpfen zu können.
Zuletzt wurde versucht, durch einen Lieferservice 
 die rückläufige Umsatzentwicklung aufzufangen. 
 Damit sind in den letzten Jahren allein die Hälfte
 des Umsatzes erreicht worden.
Trotz der Unterstützung der Kreisstadt Saarlouis 
 und des SPD-Stadtverbandes konnte die Situation 
 nicht wesentlich verbessert werden. Nun zog die 
 Arbeiterwohlfahrt (AWO) die Reißleine.
Woran lag dies?
Man unterlag hier dem Trugschluss, das Mitleid ge-
 genüber der behinderten Bevölkerung garantiere 
 den Bestand des CAP-Marktes. Man unterschätzte 
 die Wettbewerbssituation im Stadtgebiet von Saar-
 louis. Für einen Lebensmittelmarkt sind wichtig 
 sowohl die Sortimentsbreite als auch die Sorti-
 mentstiefe. Bei der Sortimentstiefe lagen hier 
 erkennbare Defizite vor.
Der vorhergehende MARKANT-Markt in diesem  
 Gebäude hatte es sehr gut verstanden, eine groß-
 zügige Getränkeabteilung vorzuhalten. Das ist ein 
 deutliches Beispiel, das einem modernen Markt von 
 heute das Überleben sichern kann. Dennoch musste  
 auch dieser Markt vor einigen Jahren schließen.
ANMERKUNG Von einem tiefen Sortiment wird gesprochen, wenn von einer Produktart verschiedene Va- rianten angeboten werden, die sich in Aus- sehen und Material, in der Qualität, Preis- klasse oder Ausführung unterscheiden.

