AUTOR: Josef Theobald
 Die beste Integration von Frauen vollzieht sich durch den Beruf. Mehrfach
 wurde auf das Beispiel während der Neuen Ökonomischen Politik (NÖP)
 in der Sowjetunion hingewiesen. Hierzu gibt es keine Alternative. Gerade
 die derzeitige Diskussion in Deutschland konnte keine echte Alternative
 an den Tag bringen.
 Die bestmögliche Integration ist möglich bei Frauen mit einem christlichen
 Hintergrund. Warum? Die Antwort liegt in den gleichen Werten, die uns im
 Christentum verbinden. In Deutschland wird dies meist missverstanden, als
 ob man bei anderen Religionsgemeinschaften keine Integrationschance sähe.
 Nach der Machtergreifung der Kommunisten in Bulgarien wurde festgestellt,
 dass es gerade bei bulgarischen Frauen mit einem islamischen Hintergrund
 eine geistige Finsternis und ein kulturelles Elend gab. Die Schuld hierfür lag
 nicht bei ihnen, sondern im Erbe ihrer Vergangenheit. [1]
 Zur Zeit der Bauernbewegung in Hunan zeigte sich ein ähnliches Problem.
 Aufgrund des feudal-patriarchalischen Gesellschaftssystems existierten in
 China vier Gewalten: die politische Gewalt, die Sippengewalt, die religiöse
 Gewalt und die Gattengewalt. Besonders die Frauen waren Opfer dieses
 Gewaltsystems. [2] Deshalb gab es in den Folgejahren in China gewaltige
 Anstrengungen, etwas an dieser Lage zu ändern.
 Unsere Gesellschaft sollte sich gerade den Frauen mit einem islamischen
 Hintergrund annehmen. Man sollte durch eine Aufklärungsbewegung den
 Frauen beibringen, dass sie Grundrechte haben und sich von den Fesseln
 des unterdrückenden Systems befreien können. Es sollte hier ein Normal-
 fall werden, wenn Frauen aus dem Familienverband ausbrechen und den
 eigenen Weg gehen. In Deutschland sollten wir derartige Wünsche unter-
 stützen. Auch sollte es kein Tabu sein, wenn alle Formen von Gattenge-
 walt bekämpft werden. Männern, die sich in Deutschland als Pascha auf-
 führen, sollte ein Wahlrecht gegeben werden, entweder passen sie sich
 unseren deutschen Verhältnissen an oder sie kehren unserem Land den
 Rücken. Dies ist vielleicht etwas provokant. Aber aus langer Sicht wird es
 hier keine andere Lösung geben können. Dies schließt auch Personen ein,
 die in Deutschland eine Kinderehe befürworten.   
 Bei dem heute heiß diskutierten Thema „Verschleierung“ sollte man ähnlich
 vorgehen, auch wenn Frauen dabei Probleme haben. Denn nicht selten ist
 das Gefühl da, man wolle ihnen eine gewisse Kleidervorschrift aufzwingen.
Verlag, Berlin-Ost 1958, Seite 493.
Literatur, Beijing (China) 1968, Seiten 45 + 46.

