AUTOR: Josef Theobald
In der Sowjetunion arbeiteten auf dem Gebiet der Raketentechnik 
die begabten russischen und sowjetischen Ingenieure Friedrich 
Zander, Juri Kondratjuk und Michail Tichonrawow. Ihre Erstarbeiten 
wurden durch den hervorragenden sowjetischen Wissenschaftler, 
den Generalkonstrukteur der sowjetischen Raumschiffe, Akdademie-
mitglied Sergej Koroljow, sowie von seinen zahlreichen Kollegen und 
Schülern fortgesetzt und glänzend verwirklicht. Einen großen Beitrag 
zur Entwicklung der Raketentechnik leistete der namhafte sowjetische 
Wissenschaftler Akademiemitglied Walentin Gluschkow.
Im 4. Jahr des kosmischen Zeitalters – am 12. April 1961 – startete das 
erste Raumschiff der Welt mit einem Menschen an Bord. Dieser Mensch 
war Bürger der Sowjetunion und hieß Juri Gagarin. Danach stiegen wie-
tere Raumschiffe mit einem, zwei und drei Kosmonauten an Bord auf. 
Mehrmals umkreiste das sowjetische Raumschiff mit der ersten sowjeti-
schen Kosmonautin Walentina Tereschkowa unseren Planeten. Der Kos-
monaut Alexej Leonow stieg als erster aus der Raumschiffkabine in den 
Weltraum aus.
Sowjetische Raumschiffe brachten das erste automatische wissenschaft-
liche Labor „Lunochod 1“ zum Mond, das mehrere Monate lang den Mond
befuhr und regelmäßige Informationen über den natürlichen Trabanten 
unseres Planeten zur Erde übermittelte. Einen neuen Meilenstein in 
der Erschließung des Kosmos bildeten die Mondlandungen der sowjeti-
schen automatischen Raumsonden, die Muster des Mondgesteins zur Erde 
brachten.
Am 16. Januar 1973 landete auf der Mondoberfläche, am Westrand des 
Mare Serenitatis, die automatische Station „Luna 21“. Sie hatte den 
automatischen selbstfahrenden Automat „Lunochod 2“ an Bord, der die 
frühere Erforschung der Mondoberfläche durch „Lunochod 1“ fortsetzte. 
[1]
In den ersten Jahren war die sowjetische Raumfahrttechnik gegenüber 
der US-amerikanischen überlegen. Dies brachte den damaligen US-Präsi-
denten John F. Kennedy auf den Plan, der durch die Gründung der Raum-
fahrtbehörde NASA die Raumfahrttechnik weit voran brachte. Erzielt 
wurden die Erfolge durch die Netzwerkorganisation. Als der sowjetische 
Gegenspieler Koroljow plötzlich starb, geriet die sowjetische Raumfahrt-
technik ins Hintertreffen. Denn der sowjetischen Raumfahrt fehlte eine 
vergleichbare Netzwerkorganisation. Es waren hier oft nur einzelne Per-
sonen, die die Raumfahrttechnik weit voran brachten.
ANMERKUNG
[1] UdSSR, gestern, heute, morgen, APN-Verlag,
Moskau 1977, die Seiten 37/38.

