AUTOR: Josef Theobald
 Der Name „Palmsonntag“ bezieht sich auf den Brauch, an diesem
 Sonntag eine Prozession bis in die Nähe einer Auferstehungskirche
 zu machen. Dabei werden Palmzweige und auf einer Bahre ein
 Kreuz oder ein Evangelienbuch getragen. Palmen wurden schon
 seit alters her als heilige Bäume verehrt, im Orient ehrte man sieg-
 reiche Soldaten mit Palmzweigen. Das Christentum hat schließlich
 die Palmzweige als Symbol des Lebens übernommen.
 In Mitteleuropa wurden die Zweige durch Äste von Saalweiden,
 Buchsbaum, Wacholder oder durch Haselzweige ersetzt. Im
 Volksglauben gibt es zudem die Auffassung, dass die geweihten
 Zweige eine magische Wirkung besitzen – sie schützen vor Bösem,
 verhindern Krankheiten, Unwetter oder Ungeziefer im Haus. Glück
 bringen sollen auch die ersten Frühlingsblumen, die man am Palm-
 sonntag pflückt.
 Die Palmzweige werden im darauf folgenden Jahr am Aschermitt-
 woch verbrannt, um den Gläubigen mit der Asche ein Kreuz auf
 die Stirn zu zeichnen.
 Als historischen Bezug dient der feierliche Einzug Jesu auf einem
 Esel in Jerusalem – ein Akt, der als bewusster Verzicht auf seine
 königliche Macht gedeutet wird. In der Bibel wird davon berichtet,
 wie das Volk dem Herrn einen begeisterten Empfang bereitete
 und grüne Palmzweige vor ihm ausstreute (Matthäus 21,6-9).
 Seit dem 8. Jahrhundert wird in Jerusalem dieser Einzug Jesu
 mit feierlichen Prozessionen nachgestellt. [1]
 Mit dem Palmsonntag beginnt eine Woche vor Ostern die Kar-
 woche. In der sich der Prozession anschließenden Messfeier
 wird erstmals in der Karwoche die Botschaft vom Leiden und
 Sterben Jesu verkündet. [2]
nationale Feiertage weltweit), in Bertelsmann Chronik,
wissenmedia Verlag, Gütersloh/München 2009, Seite
24.
(A-Z), Das Handlexikon, Verlag Herder, Freiburg im
Breisgau 2009, Seite 189.

