AUTOR: Josef Theobald
 Im Herbst 1944 wurde die Stadt Saarlautern (Saarlouis) von Hitler zur „Zitadelle
 Saarlautern“ erklärt. Beim Näherrücken der Front wurde die Bevölkerung des
 Stadtgebietes erneut evakuiert.
 Zwischen Dezember 1944 und März 1945 gab es zahlreiche Gefechte zwischen
 Deutschen und Amerikanern, bei der die Kontrolle der Stadt mehrfach wechselte.
 Ein Artilleriebeschuss zerstörte große Teile der historischen Innenstadt, der Häu-
 serkampf tat sein Übriges. Die Luftangriffe der Amerikaner trafen vor allem den
 Stadtteil Fraulautern sowie Flächen in der Nähe der Bahnanlagen von Roden.
 Denn im Bahnhofsbereich standen schwere Eisenbahngeschütze.
 Die US-Panzer versuchten mehrmals den Ellbach zu überqueren. Trotz starker
 Gegenwehr deutscher Streitkräfte war man den massiven Angriffen auf Seiten
 der US-Amerikaner auf die Dauer nicht gewachsen.
 Viele der Angehörigen der 95. Infanteriedivision der US-Army (genannt „Iron Men“)
 konnten sich noch an die Details der Kämpfe und an die Orte des Geschehens er-
 rinnern. Ihrem besonnenen Einsatz und einer spektakulären Aktion der Einheit ist
 zu verdanken, dass trotz erbitterter Häuserkämpfe die für die Festung so wertvolle
 Schleusenbrücke vor der Sprengung bewahrt wurde. Die Brücke nach Fraulautern
 wurde damals von den deutschen Truppen gesprengt, die alte Saarbrücke von den
 Amerikanern eingenommen, die damit auf dem rechten Saarufer einen Brückenkopf
 bilden konnten. Viele ihrer Kameraden haben dafür in der Fremde ihr Leben lassen
 müssen. Auf deutscher Seite kamen viele Soldaten aus Hessen und Unterfranken
 (Bayern).
 Im Zuge der Operation „Undertone“ (eine Operation der 7. US-Armee und der 1.
 Französischen Armee vom 15. bis zum 24. März 1945) gewannen die Alliierten
 endgültig die Oberhand. Zuvor hatte noch das Unternehmen „Nordwind“ vom 31.
 Dezember 1944 bis 25. Januar 1945 im Elsass und in Lothringen die militärische
 Lage um Saarlouis beeinflusst (es war die letzte Offensive deutscher Streitkräfte
 an der Westfront; sie stand in Zusammenhängen mit der Ardennenoffensive).
 Nach der endgültigen Eroberung durch die Amerikaner wurde das Saargebiet durch
 Frankreich besetzt, das anfänglich auch eine Annexion anstrebte. Als eine der ersten
 Amtshandlungen ordnete Regierungspräsident Hans Neureuter am 14. Juli 1945 die
 Wiederherstellung des geschichtlich begründeten Namens „Saarlouis“ an, sodass die
 Stadt „Saarlautern“ nun wieder den Namen Stadt „Saarlouis“ trug.
NACHTRAG
 Die US-Amerikaner verfügten über eine moderne Kriegstechnologie, die sich z. B.
 in der Entwicklung moderner Panzer und Flugzeuge widerspiegelte. Auch setzte
 man in den ersten Kriegsjahren Phosphorbomben ein. Nach der Entwicklung der
 Napalmbombe mit dem Hauptbestandteil Benzin, das mit Hilfe von Zusatzstoffen
 geliert worden ist, wurde diese erstmals in der Entscheidungsschlacht um Berlin
 eingesetzt. Im Krieg gegen Japan kam diese Waffe neben Flammenwerfern erst-
 mals in der Schlacht von Iwojima, einer japanischen Vulkaninsel, die damals von
 strategischer Bedeutung war, zum Einsatz. Später ist die Napalmbombe sowohl im
 Koreakrieg als auch im Vietnamkrieg eingesetzt worden. Heute gehört die Napalm-
 bombe zu den geächteten Waffen nach Artikel 23 der Haager Landkriegsordnung.
 Schon im Jahre 1980 wurde durch das Protokoll III der Konvention der Vereinten
 Nationen zur Ächtung unmenschlicher Waffen der Einsatz von Brandwaffen gegen
 Zivilpersonen verboten.      

