AUTORIN: Angelika Merkelbach-Pinck
 In waldreichen Gegenden lebte der Klumbemacher, der Sabotmacher, der
 Holzschuhmacher. Er sorgte mit seiner Arbeit für die Fußbekleidung von
 alt und jung, denn früher wurden, namentlich in schneereichen Gegenden,
 die Holzschuhe Klimble, Sabettle schon von klein auf getragen. Sie hielten
 die Füße trocken und warm. Der Klumbemacher musste guter Holzkenner
 sein, das Holz zu behandeln wissen, es gut zu schnitzen und zu schwärzen
 verstehen. Von früh bis spät saß er in seiner Werkstatt und schnitt aus dem
 rechteckigen Holzstück mit einem entsprechend scharfen Messer den Klum-
 pe heraus, mit einem Schniffele vorn und einem Lederriemen an der Öffnung,
 der für Kinder und Frauen mit einer kleinen, bunten Samtrolle verziert wurde.
 Mitunter brachte er auch einige Muster in Kerbschnitten an dem Oberteil an.
 An dem Seitenteil bohrte er ein kleines Loch, durch das die Holzschuhe paar-
 weise zusammengebunden waren, wenn er die Klumbe zum Verkauf mit dem
 Ruf: „Dr Klumbemacher isch do.“ in die Dörfer brachte und seine Sous dafür
 einlöste. Somit waren die Klumbe auch in der Epicerie in reicher Auswahl zu
 erstehen. Vor dem letzten Weltkrieg gab es noch Klumbemacher im Bitscher-
 land, in Sucht/Soucht und Lengelsheim. Man legte dem Namen das Handwerk
 bei: Dr Klumbenickel, dr Klumbelorenz. Im Kreis Saarburg hieß er Sabotmacher.
WORTERKLÄRUNGEN
Klumbemacher = Klumpenmacher (rheinländisch) = Holzschuhmacher.
Klumbe = Klumpen (rheinländisch) = Holzschuhe.
sabot m. (französisch) = Holzschuh, Clog.
 1 Sou m. (französisch) = 5 Centime-Stück (bis weit ins 20. Jahrhundert
                                         im Wortgebrauch im Sinne von Geld, Kröten
                                         und Mäuse).
épicerie f. (französisch) = Lebensmittelgeschäft.
Sarrebourg = Saarburg = Ort an der oberen Saar.

